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Das Bild zeigt den Mann, der in einem Duisburger Fitnessstudio mehrere Menschen mit einem Messer angegriffen haben soll.

© dpa

Update

Messerattacke in Fitnessstudio: Polizei nimmt 26-jährigen Tatverdächtigen fest

Dank mehrerer Zeugen der Messerattacke in Duisburg wurde der Tatverdächtige nun festgenommen. Am Montag wird er dem Haftrichter vorgeführt.

| Update:

Nach der Attacke in einem Fitnessstudio in der Duisburger Innenstadt ist in der Nacht zum Sonntag ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Dabei handelt es sich um einen 26-jährigen syrischen Staatsbürger, wie die Staatsanwaltschaft Duisburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Zuvor hatte die „Bild“ berichtet.

Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, habe es „konkrete Hinweise“ auf den Mann im Zuge der Öffentlichkeitsfahndung gegeben. Der Zugriff ist demnach zwei Männern zu verdanken, die sich am Samstagnachmittag gemeinsam an die Polizei gewandt hatten. 

Der Zugriff sei kurz nach Mitternacht erfolgt, berichtete die Duisburger Staatsanwältin Jill Mc Culler. In seiner unmittelbar in Tatortnähe liegenden Wohnung wurden zwei Messer gefunden, die demnach als mögliche Tatwaffe in Frage kommen.

Der Mann soll am Montag unter anderem wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes einem Haftrichter vorgeführt werden. Weitere Einzelheiten zu Hintergründen der Tat wurden zunächst nicht mitgeteilt.

Die Ermittler veröffentlichten am Freitag Fotos einer Überwachungskamera aus dem Umfeld des Studios. Mehrere Zeugen haben laut Polizei den auf den Fotos zu erkennenden Mann unabhängig voneinander als Tatverdächtigen identifiziert. Nachbarn erkannten laut „Bild“ den Mann und alarmierten die Polizei.

Die Staatsanwaltschaft hatte für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt.

Der Mann hatte bei dem Angriff am Dienstagabend mit einer Hieb- und Stichwaffe vier Menschen schwer verletzt. Der 21-Jährige, gegen den sich die Attacke nach derzeitigem Ermittlungsstand „gezielt“ richtete, ist nach Angaben des Polizeisprechers vom Freitag nach wie vor in Lebensgefahr.

Ein Opfer weiter in Lebensgefahr

Die drei anderen Opfer im Alter von 24, 24 und 32 Jahren, die laut den Ermittlungen nicht direktes Ziel des Angriffes waren, sind außer Lebensgefahr. Lediglich ein 32-jähriger Verletzter habe bislang aus der Klinik entlassen werden können.

Für die Bewohner der Ruhrgebietsstadt, die in den vergangenen Jahren schon öfter als Kriminalitätsbrennpunkt für Negativ-Schlagzeilen und Beunruhigung gesorgt hatte, ist die Nachricht von dem kurz nach Mitternacht gelungenen Zugriff eine große Erleichterung.

Die Sorge, dass ein Messerstecher tagelang frei herum läuft, war eine Belastung - auch, wenn NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) bereits einen Tag nach der Tat etwas Entwarnung mit der Feststellung signalisiert hatte: „Derzeit gehen wir nicht davon aus, dass es sich um eine Amoktat handelt.“

Dennoch lag das Motiv des Verbrechens auch am Sonntag zunächst noch völlig im Dunkeln. Die Staatsanwaltschaft beschränkte sich auf wenige Informationen.

Zusammenhang mit weiterer Tat unklar

Seit Tagen wurde spekuliert, ob die Bluttat im Fitnessstudio mit einem weiteren immer noch ungeklärten Verbrechen zusammenhängen könnte, das sich Ostersonntag ereignet hatte - ebenfalls in der Duisburger Innenstadt. Am 9. April war ein 35-Jähriger mit einer großen Zahl an tödlichen Stich- und Schnittverletzungen auf der Straße gefunden worden.

Bekannte fanden den Mann, der kurz zuvor eine Party verlassen hatte. „Bislang gibt es keinen Verdacht, dass der Beschuldigte auch in Zusammenhang mit der Tat von Ostern stehen könnte“, teilte Mc Culler der dpa mit. „Wir ermitteln aber auch insoweit in alle Richtungen und überprüfen Zusammenhänge.“ (dpa)

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