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Mexiko: Polizei fasst mächtigen Drogenboss

Nach einer Schießerei nimmt die mexikanische Polizei die Nummer zwei des berüchtigten Arellano-Felix-Kartells fest. Er soll für Drogenschmuggel, Folter und Morde verantwortlich sein.

Der mexikanischen Polizei ist erneut ein mächtiger Drogenboss ins Netz gegangen. Sie nahm nach eigenen Angaben einen der Chefs des berüchtigten Arellano-Felix-Kartells nach einer Schießerei in Tijuana fest. Eduardo Arellano Felix sei zuvor vom Geheimdienst in einem Haus nahe der Grenze zu den USA aufgespürt worden, sagte ein Polizeivertreter am Sonntag vor Journalisten. Arellano Felix gilt als Nummer zwei des gleichnamigen Kartells, das für seine Rücksichtslosigkeit berüchtigt ist. Der 52-Jährige stieg nach Polizeiangaben nach der Festnahme seines Bruders Francisco Javier Arellano Felix 2006 zum mächtigen Drogenboss auf und übernahm zusammen mit seinem Neffen Luis Fernando Sanchez Arellano die Macht im Kartell.

Arellano Felix, alias "Der Doktor", ist von einem kalifornischen Gericht wegen Drogenschmuggel angeklagt. Die USA hatten eine Belohnung von fünf Millionen Dollar auf seine Ergreifung ausgesetzt. Auch bei Interpol steht Arellano Felix auf der Fahndungsliste. Das Arellano-Felix-Kartell ist eines der vier großen in Mexiko. Das US-Justizministerium macht es für die Einfuhr und den Verkauf von hunderten Tonnen Kokain und Marihuana in den Vereinigten Staaten verantwortlich. Zudem soll es laut Polizei Morde begangen und gefoltert haben.

Erst am vergangenen Montag hatte die mexikanische Polizei einen der Chefs des berüchtigten Sinaloa-Kartells gefasst. Die Festnahmen der Drogenbosse ist für die mexikanischen Behörden ein Erfolg, nachdem der konservative Präsident Felipe Calderón nach seinem Amtsantritt Ende 2006 die Anti-Drogen-Politik zu einem Schwerpunkt seiner Regierungszeit gemacht hatte. Seitdem wurden bei Auseinandersetzungen zwischen der Drogenmafia und den Sicherheitskräften sowie zwischen den verschiedenen Kartellen untereinander rund 4000 Menschen getötet. Im Kampf gegen die zunehmende Drogenkriminalität setzt Mexiko derzeit landesweit 36.000 Polizisten und Soldaten ein. (jr/dpa)

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