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Das Verbrechen ist aufgeklärt. Die Polizei hat die Leiche von Mirco gefunden. Foto: dpa

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Panorama: Mirco ist tot

Leiche des Jungen aus Grefrath gefunden / Mutmaßlicher Täter gefasst

Die Befürchtungen sind zur Gewissheit geworden. Der seit fünf Monaten vermisste Mirco aus Grefrath ist tot. Die Leiche des Jungen, der bei seinem Verschwinden am 3. September zehn Jahre alt war, ist gefunden worden – das erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Krefeld. Die zuständige Polizei in Mönchengladbach wollte das am Donnerstag nicht konkret bestätigen: „Wir können nur sagen: Der Fall Mirco ist geklärt. Am Freitagvormittag werden wir bei einer Pressekonferenz umfängliche Informationen liefern“, sagte Polizeisprecher Peter Spiertz.

Bereits am Mittwoch nahmen die Ermittler einen „dringend Tatverdächtigen“ fest. Der Mann soll laut Informationen der „Rheinischen Post“ ein 46 Jahre alter Mann und zweifacher Familienvater aus Schwalmtal sein, einer Gemeinde 16 Kilometer vom Tatort entfernt. Es soll die Tat gestanden haben. Die Polizei wollte aber auch dies nicht bestätigen: „Zu den Umständen der Festnahme und den Personalien des Verdächtigen machen wir noch keine Angaben“, sagte Spiertz. Man habe 150 Tage geduldig und akribisch ermittelt – „nun wollen wir das Ganze seriös zu Ende bringen“. Wo und wann genau die Leiche gefunden wurde, wird der Öffentlichkeit am heutigen Freitag bekannt gegeben. Um 11 Uhr stehen die „Soko Mirco“ und die Staatsanwaltschaft den Journalisten Rede und Antwort.

Auf den verdächtigen Mann kam die Polizei durch zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung. Der 46-Jährige fährt einen VW Passat Kombi – mit solch einem Auto war wohl auch der mutmaßliche Täter in Grefrath unterwegs. Verdächtig war den Ermittlern aber vor allem eins: Der 46-Jährige habe laut „Rheinischer Post“ vor kurzem versucht, seinen Wagen ins Ausland zu verkaufen. Noch laufen laut Polizei die Untersuchungen an dem Fahrzeug, die Ermittler vergleichen Spuren und sichern die Beweislage.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger dankte allen Ermittlern der „Soko Mirco“ für ihr großes Engagement. Sie seien mehr als 9000 Spuren nachgegangen. „Unsere Gedanken sind aber auch bei Mircos Eltern, den Angehörigen und Freunden. Sie haben quälende Monate der Ungewissheit erleiden müssen, die jetzt vorüber sind.“  

Mirco war vor fast fünf Monaten, am 3. September vergangenen Jahres, im Alter von zehn Jahren auf dem Nachhauseweg entführt worden. Mit einer der größten Suchaktionen in der Geschichte der Bundesrepublik hatten zeitweise 1000 Polizisten nach dem Kind gesucht. Auch Tornado-Aufklärungsjets der Bundeswehr und Drohnen kamen zum Einsatz. Die Polizei hatte tausende Hinweise aus der Bevölkerung erhalten und sich immer wieder zuversichtlich gezeigt, den Täter doch noch ermitteln zu können. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Junge einem Sexualmord zum Opfer gefallen ist.

Nach der bisherigen Rekonstruktion des Verbrechens hatte der Täter Mirco auf dem Heimweg von einer Skater-Anlage an einer einsamen Stelle östlich von Grefrath abgepasst und mit seinem Auto entführt. Obwohl die Polizei-Hundertschaften ein mehr als 50 Quadratkilometer großes Gebiet zum Teil mehrfach durchkämmten, blieb der Junge verschwunden. mit dpa

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