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Misshandlungsverdacht: Erzieherin soll behinderte Kinder gequält haben

Schrecklicher Verdacht in Chemnitz: Eine 39 Jahre alte Erzieherin soll in einer heilpädagogischen Kindertagesstätte körperlich und geistig behinderte Kinder gequält und gedemütigt haben - die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Bei dem Fall in Chemniz besteht der Verdacht der Misshandlung Schutzbefohlener. Einen entsprechenden Bericht der "Freien Presse" bestätigt ein Sprecher der Ermittlungsbehörde in der sächsischen Stadt. Die Frau wurde nach Angaben des Kultusministeriums sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Spätsommer 2007 vom Dienst suspendiert und ist seit Januar nicht mehr bei der vom Freistaat Sachsen getragenen Einrichtung angestellt.

"Die Erzieherin hat etwa beim Füttern einem Kind den Löffel so weit in den Hals geschoben haben, dass es sich übergeben musste", sagt die Rechtsanwältin Kerstin Börner, die die Eltern mehrerer betroffener Kinder vertritt. Wenn die Kinder weinten, seien sie angeschrieen und beschimpft worden. Butterbrote, die die Eltern den Kindern mitgegeben hätten, habe die Frau den Jungen und Mädchen vorenthalten.

Zivis bringen den Fall ins Rollen

Die Vorgänge blieben laut Börner lange unentdeckt, weil sich die Kinder wegen ihrer Behinderung nicht hätten artikulieren können. Zudem handele es sich bei der Erzieherin um eine "dominante und herrschsüchtige Person", die ihr Umfeld eingeschüchtert habe. Erst die Beobachtungen von Zivildienstleistenden hätten den Fall im Spätsommer 2007 ans Licht gebracht.

Ein Gerücht, das die Erzieherin in einer anderen Kindereinrichtung eine neue Anstellung gefunden habe, sei für ihre Mandanten Anlass gewesen, nun an die Öffentlichkeit zu gehen, sagte Börner. Eine Bestätigung für das Gerücht gab es bislang weder von Staatsanwaltschaft noch vom Ministerium. (ae/dpa)

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