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Panorama: Modeschöpfer wollen weg vom Billig-Image - Bond-Girl Sophie Marceau trägt indische Kleidung

Das Etikett "Made in India" soll bald nicht mehr nur Billig-Kleidung auszeichnen, sondern Designer-Mode, die sich mit Modellen in Paris, London oder Mailand messen kann. Das wünschen sich zumindest die jungen indischen Modeschöpfer, die zunehmend international beachtet werden.

Das Etikett "Made in India" soll bald nicht mehr nur Billig-Kleidung auszeichnen, sondern Designer-Mode, die sich mit Modellen in Paris, London oder Mailand messen kann. Das wünschen sich zumindest die jungen indischen Modeschöpfer, die zunehmend international beachtet werden. Da ist zum Beispiel Ritu Beri, die im vergangenen Juli als erste indische Mode-Designerin eine Schau in Paris abhalten durfte. Als sie in diesem Jahr erneut in die französische Hauptstadt kam, erntete sie begeistertes Lob von Kollegen und Kritikern wie Suzy Menkes. Und die Kreationen der in Bombay beheimateten Schneider Abu Jani und Sandeep Khosla zierten Sophie Marceau in ihrer Rolle als Bond-Girl.

Noch sei die indische Mode am Anfang ihres Auszugs in die große weite Welt, meint Ritu Beri. "Wir gelten als billig. Langsam ändert sich dieser Ruf zwar, aber wir müssen noch viel tun." Der Westen sucht in Indien Inspiration. Der indische Look liegt momentan genau im Trend. Davon zeugt auch die Frühjahr-Sommer-Kollektion von Jean-Paul Gaultier", sagt die Inderin. Gaultier hatte vor kurzem indisch angehauchte Entwürfe gezeigt, darunter auch Models mit Sikh-Turbanen, maßgeschneiderten Saris, Badeanzügen mit aufgenähten Spiegeln und würzigen Farben wie Safran.

Nach Ansicht Ritu Beris ist indische Mode "sehr speziell". Sie leitet ihre Kreationen vom indischen Sari ab und vom Salwar Kameez, eine Art losem Hemd, das über Pyjamas getragen wird. In ihrer jüngsten Kollektion passte sie das traditionelle Kleid der Inderinnen dem hektischen Lebensstil der Frauen zu Beginn des 21. Jahrhunderts an. Gleichzeitig bot sie aber auch bewusst traditionell gehaltene Kleidung. Dabei zeigt Beri exquisite Details, etwa zartes Geschmeide um die Taille, Steine auf Stoff, Chiffon-Stolas mit riesigen Paisley-Motiven, die mit Kristallen oder Kieseln verziert oder mit Gold- und Silberfäden eingefasst sind.

Die Kostüm-Designerin des neuen Bond-Films "Die Welt ist nicht genug" hatte sich in die Kreationen von Abu Jani und Sandeep Khosla verliebt. "Erst hatte sie nur ein Outfit für Marceau ausgesucht, aber sie war nicht ganz zufrieden, und holte sich vier weitere Stücke, darunter einen bestickten Schal, in den die Schauspielerin sich im Film einwickelt," erzählt Khosla. Danach habe Sophie Marceau sich noch privat Kleider bei ihr gekauft.

Abhik Kumar Chanda

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