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Mordfall Mitja: Heiße Spur - Suchkräfte erneut verdoppelt

Die Einsatzkräfte, die einer heißen Spur zum mutmaßlichen Mörder des neunjährigen Mitja aus Leipzig nachgehen, sind am Montagnachmittag nochmals verdoppelt worden.

Leipzig - "Wir haben jetzt mehr als 190 Beamte im Einsatz", sagte eine Polizeisprecherin. Nach einem neuen Hinweis konzentriere sich die Suche auf ein Wäldchen und eine Gartenanlage im Leipziger Vorort Lindenthal. Ein Zeuge will gesehen haben, wie der gesuchte Uwe Kolbig in dem Gebiet zu Fuß unterwegs war. Die Zahl der Einsatzkräfte war bereits am Morgen auf 100 Beamte verdoppelt worden. In der Nacht blieb die Fahndung zunächst erfolglos.

Der 43-Jährige soll den Jungen am vergangenen Donnerstag sexuell missbraucht und ermordet haben. Die Leiche des Kindes wurde am Samstagabend in der Gartenlaube von Kolbig am Rande von Leipzig entdeckt. Laut Obduktion erstickte der Schüler in der Nacht zum Freitag. Zuletzt wurde Mitja am Donnerstag in der Straßenbahn auf dem Weg von der Schule nach Hause gesehen. Auf einem Überwachungsvideo aus der Bahn ist sein mutmaßlicher Mörder neben ihm zu sehen.

Mitjas Familie an geheimem Ort in psychologischer Betreuung

Die Familie des ermordeten neunjährigen Mitjas wird nach Angaben der Leipziger Polizei an einem geheimen Ort psychologisch betreut. Es gebe tägliche Gespräche mit einem speziell für solche Fälle geschulten Psychologen, der der Familie jederzeit zur Seite stehe, sagte eine Sprecherin der Polizei. "Die Eltern bemühen sich, den drei noch bei ihnen im Haushalt lebenden Kindern einen so normalen Alltag wie eben möglich zu bieten." Die Gespräche richteten sich deshalb besonders an die Mutter und den Vater des getöteten Jungen, um sie im Umgang mit der Situation zu entlasten. "Die Treffen erfolgen gemäß der Wünsche der Eltern."

Die Schüler in Mitjas Schule wurden unterdessen am Montag vom Kriseninterventionsteam der sächsischen Polizei betreut. "Hier sind Psychologen und Polizeipfarrer im Einsatz", sagte die Sprecherin. Sie wollten die verängstigten Eltern ermutigen, ihre Kinder über Gefahren aufzuklären. Regeln, wie nicht mit Fremden mitzugehen und in Gruppen zur Schule zu laufen, seien zum Teil in Vergessenheit geraten. Hier biete das Expertenteam Hilfe für Eltern und Kinder an. (tso/AFP/dpa)

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