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Der vierjährige Eden wurde von Müllmann Bogdan Wilda aufgefangen, nachdem der Junge am Fensterbrett im zweiten Obergeschoss gehangen hatte und sich nicht mehr halten konnte.

© dpa

Mülheim/Ruhr: Vierjähriger stürzt aus Fenster - und wird von Müllmann aufgefangen

Es ist eine Szene wie aus einem Film: Ein Junger verliert beim Klettern den Halt und klammert sich mit letzter Kraft ans Fensterbrett. Ein Müllmann, der zufällig vorbeikommt, wird zu seinem Retter.

Ein Müllmann als Lebensretter: In letzter Sekunde hat der 45-jährige Bogdan Wilda in Mülheim an der Ruhr einen aus dem Fenster stürzenden Vierjährigen aufgefangen. Der kleine Eden war am Mittwoch aus einem Fenster im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses geklettert. Er konnte sich zunächst noch am Fensterbrett festhalten und hing etwa acht Meter über dem Gehweg. Zufällig sahen das drei Müllwerker: „Ich habe echt einen Moment gebraucht, um zu realisieren, was da gerade passiert“, sagte Dennis Reichelt, einer der drei Müllmänner, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. „Der Junge hielt sich nur noch mit einem Arm fest, seine Schlappen lagen schon auf dem Bürgersteig.“

Während Reichelt und sein Kollege Friedhelm Kuhles versuchten, in das Gebäude zu kommen, stellte sich Bogdan Wilda unter den Jungen und ließ ihn nicht aus den Augen. Nach kurzer Zeit verließen den Jungen die Kräfte, und er stürzte seinem Retter direkt in die Arme. „Es ist so schnell gegangen“, sagte Wilda nach seiner Heldentat der Zeitung. Irgendwie habe er das Kind zu fassen bekommen. Der Vierjährige wurde nur leicht am Arm verletzt. „Der hat noch nicht mal doll geweint. Wohl, weil er so unter Schock stand“, sagte Reichelt.

Ein Notarzt untersuchte das Kind und übergab es dann seiner Mutter. Nach Angaben der Polizei war das Kind zum Zeitpunkt des Absturzes kurzzeitig allein in der Wohnung. Die 40 Jahre alte Mutter war gegangen, um ihr anderes Kind abzuholen. Gegen sie wird nun wegen Verletzung der Aufsichtspflicht ermittelt. „Was da eigentlich passiert war und wie tragisch das hätte enden können“, sagte Kuhles der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ im Anschluss an die Rettungsaktion, „das haben wir erst realisiert, als wir später wieder im Müllwagen unterwegs waren.“ (dpa)

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