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© dpa

Nach Afghanistan-Einsatz: Prinz Harry wieder in der Heimat

Nach zehn Wochen Kampfeinsatz in Afghanistan ist der britische Prinz Harry vorzeitig in seine Heimat zurückgekehrt. Der 23-Jährige landete am Samstagmittag in einer Truppen-Transportmaschine auf dem Stützpunkt der britischen Luftwaffe in Brize Norton westlich von London. Sein Vater Prinz Charles sagte, er sei "enorm stolz" und "sehr erleichtert", dass sein jüngster Sohn zurück sei.

"Wie Sie sich vorstellen können, ist es eine große Erleichterung, dass er in einem Stück wieder zu Hause ist." Neben Charles war auch Harrys älterer Bruder William am Flughafen. Harry, der dritte in der Thronfolge, war vorzeitig von dem Einsatz in der südafghanischen Provinz Helmand abgezogen worden, weil das große Medieninteresse nach Angaben der Armeeführung ein zu hohes Risiko für ihn und seine Kameraden gewesen wäre.

Der Prinz gilt als prominentes Ziel für Anschläge der radikal-islamischen Taliban. Eine US-Webseite hatte die geheime Mission am Donnerstag publik gemacht und zu dem frühzeitigen Ende des Einsatzes geführt. Ursprünglich sollte Harry vier Monate an der Front kämpfen. Charles betonte, er sei "besonders frustriert, dass er (Harry) unerwartet früh abgezogen wurde". Er können zudem verstehen, wie sich Familien fühlten, deren Kinder im Kampf seien, fügte Charles hinzu. Harry war einer von 170 Soldaten, die am Samstag aus Afghanistan zurückkehrten und in England von einem Aufgebot an Reportern begrüßt wurden.

Vor seinem Abzug hatte er betont, froh zu sein, weit weg von der britischen Presse zu sein und sagte: "Ich will nicht in (Schloss) Windsor rumsitzen. Ich mag England allgemein nicht so gerne." Der vorzeitige Abzug ist eine große Enttäuschung für den Prinzen, dessen Einsatz im Irak vergangenes Jahr in letzter Minute geplatzt war. Nach Harrys Kampfeinsatz wuchsen die Sorgen, dass der Prinz nun zur Zielscheibe radikaler Muslime werden könnte. So warnte der Hassprediger Omar Bakri vom Libanon aus, dass Großbritannien nun Ziel neuer Terroranschläge werden könnte.

Derweil kamen Spekulationen auf, dass Harrys 25 Jahre alter Bruder und der künftige König von Großbritannien, William, auch zum Kampfeinsatz wolle. Sein Bruder sei "eifersüchtig" auf ihn gewesen, sagte Harry in einem Interview vor dem Abzug. William "würde liebend gerne" zu einem ähnlichen Einsatz geschickt werden. Presseberichte, wonach William auf einem Kriegsschiff eingesetzt werden könnte, wenn er seine Ausbildung bei der Marine beendet habe, wollte das Verteidigungsministerium nicht kommentieren. (ps)

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