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Hilfskräfte bei der Arbeit in Guatemala-City am Freitag.

© imago/Xinhua

Nach Dauerregen: Über 130 Tote bei Erdrutsch in Guatemala - Viele Vermisste

Nach Dauerregen bricht in einem Vorort von Guatemala-Stadt ein Hügel auseinander. Erdmassen stürzen auf weit über 100 Häuser. Auch Tage später suchen die Einsatzkräfte noch verzweifelt nach Überlebenden. Aber die Chancen sind gering.

Nach dem verheerenden Erdrutsch im mittelamerikanischen Guatemala gibt es immer weniger Hoffnung, noch Überlebende unter den Trümmern zu finden. Teilweise seien die Häuser unter 60 Meter Schlamm begraben gewesen, zitierte die Zeitung „Prensa Libre“ am Sonntagabend einen der Retter. Bislang konnten die Einsatzkräfte 131 Leichen aus den Erdmassen bergen. Knapp 70 Tote seien bereits identifiziert worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Helfer waren unter anderem mit Planierraupen und Baggern im Einsatz.

Wegen erneuter Regenfälle mussten die Rettungsmannschaften ihre Suche am Wochenende vorübergehend einstellen. Das Risiko eines erneuten Abgangs sei zu groß, sagte Einsatzleiter Sergio Cabañas. Die Zahl der Opfer wird aber vermutlich weiter steigen. Noch immer werden in der Siedlung Cambray II am Rande von Guatemala-Stadt mindestens 300 Menschen vermisst, und die Überlebenschancen der Verschütteten sinken mit jeder Stunde. Einsatzleiter Cabañas sagte, es sei sehr unwahrscheinlich, noch Überlebende zu finden.

Präsident Alejandro Maldonado ordnete allerdings an, die Bergungsarbeiten auch am Montag fortzusetzen. Insgesamt waren rund 1800 Helfer an der Rettungsaktion beteiligt. Am Sonntag bekamen sie Unterstützung von 60 Spezialisten des Katastrophenschutzes und der Marine aus Mexiko. Mit schwerem Gerät schafften sie Erde zur Seite, um zu Verschütteten vorzudringen. Wegen der Masse des Gerölls habe es aber lange gedauert, bis die Helfer die etwa 125 verschütteten Häuser freilegen konnten, so „Prensa Libre“.

Der Erdrutsch war von tagelangen starken Regenfällen ausgelöst worden. Der Hügel über dem Viertel, in dem größtenteils arme Familien leben, brach in zwei Teile. Medienberichten zufolge hatte der Katastrophenschutz den Bezirk schon vor Jahren als Risikozone deklariert und die Gemeindeverwaltung darüber informiert. (dpa)

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