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Nach dem Amoklauf: Erster regulärer Unterrichtstag in Emsdetten

Überwiegend ruhig, aber nicht vollkommen reibungslos ist am Mittwoch der erste reguläre Unterrichtstag an der Geschwister-Scholl-Schule im westfälischen Emsdetten verlaufen.

Emsdetten - Gut sieben Wochen nach dem blutigen Amoklauf eines 18-Jährigen kamen die 700 Schüler erstmals wieder zum stundenplanmäßigen Unterricht in das sanierte Schulgebäude. Der Tag sei zwar unerwartet gut gelaufen, sagte Schulleiterin Karola Keller. Einzelne Schüler hätten aber erneut das Gespräch mit dem Schulpsychologen gesucht.

Einer von ihnen etwa habe zum Unterricht nicht den Gebäudetrakt betreten wollen, in dem der Amokschütze am 20. November 2006 um sich geschossen und später sich selbst getötet hatte. Bei dem Amoklauf des ehemaligen Schülers wurden insgesamt 37 Menschen verletzt, darunter der Hausmeister mit einem Bauchschuss.

Betroffene Stockwerke wurden renoviert

"Es gibt keinen Zwang, dem Unterricht um jeden Preis zu folgen", sagte Keller. Die Empfindungen der Schüler stünden im Vordergrund. Die Klassenlehrer und der Schulpsychologe würden sich weiter mit Schülern auseinandersetzen, die sich vor einzelnen Räumen der Schule fürchteten. Die betroffenen Stockwerke waren in den vergangenen Wochen für rund 300.000 Euro renoviert und umgestaltet worden. Eventuell müssten vorerst Unterrichtsräume getauscht werden, damit betroffene Jugendliche diese Gebäudeteile umgehen könnten, sagte die Schulleiterin. "Ich habe keine Ängste, dass wir das nicht in den Griff kriegen."

Andere Schüler seien hingegen unerwartet souverän mit dem ersten regulären Schultag umgegangen, betonte Keller. "Insgesamt war es ein sehr positiver Beginn - eine erste Stufe auf unserem Weg in den Schulalltag." Bereits am Dienstag waren die Schüler nach einem Gottesdienst wieder in das renovierte Schulgebäude eingezogen, hatten sich anschließend aber nur mit ihren Klassenlehrern getroffen. (tso/dpa)

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