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Til Schweiger bei den Dreharbeiten zu "Kokowääh".

© dpa

Nach den Attacken: Candystorm für Til Schweiger

Nach den Berichten über Attacken äußern sich Fans auf seiner Facebook-Seite. Auch die CDU/CSU-Bundestagsfraktion nimmt Stellung und sieht sogar die Freiheit der Künstler in Gefahr.

Dass es im Internet nicht nur massenweise Verunglimpfungen gibt, sondern auch regelrechte Candystorms, erfährt gerade der Schauspieler und neue Tatort-Kommissar Til Schweiger. Nach Berichten über zwei Vorfälle, bei denen auf sein Haus Marmeladengläser mit weißer Farbe geworfen wurden, sowie das Auto seiner Freundin abgebrannt sei, füllt sich Schweigers Facebook-Account im Minutentakt immer weiter auf – voll mit aufbauenden und anteilnehmenden Worten.

„Candystorm“ ist das Gegenstück zu „Shitstorm“ und beschreibt großen Zuspruch in den sozialen Netzwerken. „Hallo Til“, schreibt etwa ein Facebook- Nutzer seinem Idol, „es tut mir sehr leid, was euch passiert ist. Ich wünsche euch alles Gute“. Ein anderer meint: „Lass dich von ein paar Vollpfosten nicht einschüchtern.“ Weiter heißt es: „Hallo, auch wenn ich kein besonderer Fan bin – solche Vorfälle sind einfach nicht tragbar.“ Vielfach wird die „Feigheit“ der Attentäter angeprangert, von „Schande“ ist die Rede. Jemand meint auch: „Ich schäme mich sogar etwas fremd für diese Idioten.“ Dem 49-jährigen Schweiger, der Freundin und seinen Kindern wird reihenweise ein frohes Osterfest gewünscht. Ein Facebook-Nutzer hat ihnen sogar ein Foto von einem hübschen aus verschiedenen Obstsorten gebastelten Osterhasen eingestellt.

Hintergrund der Vorfälle ist vermutlich Schweigers Einsatz für die deutschen Soldaten in Afghanistan sowie sein im vergangenen Herbst erschienener Kinofilm „Schutzengel“. Der Film handelt von einem Afghanistan-Rückkehrer. Uraufgeführt wurde er in Anwesenheit Schweigers vor deutschen Soldaten in Afghanistan.

In dem von der „Hamburger Morgenpost“ abgedruckten Bekennerbrief schreibt eine Gruppe namens „die Tatortverunreiniger_innen“, der Schauspieler habe mit seiner Rolle in dem Kinofilm „Schutzengel“ und mit öffentlichen Äußerungen den Einsatz deutscher Truppen in Afghanistan verherrlicht. „Deutsche Kriegseinsätze mit allen Folgen sollen als normal und gerecht empfunden und akzeptiert werden“.

In einer Stellungnahme verurteilt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion das Farbattentat auf Schweigers Haus als „Anschlag auf die Freiheit der Künstler und damit auf die Freiheit der Kunst“. (pag/dpa)

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