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Der Altarraum der Heilig-Geist-Kirche in Münster

© dpa/Caroline Seidel

Nach Predigt über Missbrauch: Katholischer Pfarrer in den Ruhestand versetzt

Ulrich Zurkuhlen warb um Vergebung für Priester, die sexuellen Missbrauch begangen haben. Jetzt wurde der emeritierte Pfarrer von seinen Aufgaben entbunden.

Nach seiner empört aufgenommenen Predigt über Missbrauch und Vergebung ist ein katholischer Pfarrer in Münster in den Ruhestand versetzt worden. Ihm sei jegliche Äußerung zu dem Thema verboten, stellte Bischof Felix Genn am Mittwoch klar.

Er dürfe mit seinen „unsäglichen Thesen“ nicht weiter belästigen. Der Dienst als Seelsorger sei ihm mit sofortiger Wirkung untersagt, er dürfe nicht mehr predigen, die Beichtvollmacht sei ihm entzogen.

Zudem müsse sich Ulrich Zurkuhlen schriftlich entschuldigen bei Betroffenen, gegenüber der Gemeinde und allen Menschen, die er verletzt habe. Die Bezüge für den 79-Jährigen seien gekürzt, teilte das Bistum weiter mit. Zurkuhlen hatte in der Predigt Ende Juni um Vergebung geworben für Priester, die sexuellen Missbrauch begangen haben. Auch nach dem Eklat zeigte er sich in öffentlichen Äußerungen unbeirrt. Auf seiner Homepage legte er nach, es sei an der Zeit, „dass unsere kirchlichen Hierarchen doch auch den Missbrauchs-Tätern irgendwann vergeben würden“. 

Bischof Genn hatte ihn bereits in der vergangenen Woche aufgefordert, nicht mehr zu predigen, ihm aber noch kein formales Verbot erteilt. (dpa)

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