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Ein Interpolfoto zeigt den gesuchten Jean-Claude Mas.

© rtr

Nach Rückruf-Aktion: Interpol fahndet nach Gründer der Silikonimplantate-Firma

Er soll dafür verantwortlich sein, dass Silikon, das eigentlich in Matratzen eingesetzt wird, zur Herstellung von Brustimplantaten verwendet wurde. Der Gründer der französischen Firma PIP wird nun international gesucht.

Interpol fahndet nach dem Gründer der französischen Firma, deren fehlerhafte Brustimplantate weltweit Hunderttausenden Frauen eingesetzt wurden. Eine entsprechende „Red Notice“ - ein Steckbrief mit Fotos des 72-Jährigen Jean-Claude Mas - wurde auf Antrag Costa Ricas auf der Internetseite der Internationalen Polizeibehörde veröffentlicht. Als Delikt werden Vergehen in der Kategorie „Leben und Gesundheit“ genannt.

Die von Mas gegründete Firma Poly Implant Prothese (PIP) soll Silikon, das eigentlich in Matratzen eingesetzt wird, zur Herstellung von Brustimplantaten verwendet haben, die dadurch zu reißen drohen.

PIP war 2010 pleitegegangen. Zuvor war der Firma die Vermarktung, der Vertrieb und die weitere Verwendung der Implantate untersagt worden.

Am Freitag hatte das französische Gesundheitsministerium in einer beispiellosen Aktion 30.000 Frauen eine vorsorgliche Entfernung der Billig-Implantate empfohlen. In Frankreich waren acht Krebsfälle nach gerissenen Implantaten bekanntgeworden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte riet betroffenen deutschen Frauen, „zur individuellen Risikoabwägung“ mit ihrem Arzt zu sprechen.

PIP hat in seinen besten Zeiten pro Jahr etwa 100.000 Implantate produziert. Zeitweise war die Firma weltweit drittgrößter Produzent der weichen Geltaschen. Sie wurden in mehr als 65 Länder geliefert, vor allem in Lateinamerika, aber auch in Europa.

(dpa)

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