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Anshu Jain auf einem Archivbild von 2009

© dpa/Arne Dedert

Update

Nach schwerer Krankheit mit 59 verstorben: Ehemaliger Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain ist tot

Er war drei Jahre lang Co-Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Bank. Nun ist Jain in der Nacht auf Samstag verstorben.

Der ehemalige Co-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Anshu Jain, ist Freitagnacht gestorben. Das teilte die „Deutsche Bank“ am Samstag mit, nachdem bereits die „Financial Times“ und „Bloomberg“ über den Tod des 59-Jährigen berichtet hatten.

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Demnach soll Jain an Krebs gelitten haben. Der Mitteilung der Bank zufolge ist er in der Nacht auf Samstag „nach langer, schwerer Krankheit“ verstorben.

Jain leitete das Unternehmen drei Jahre lang, von 2012 bis 2015 als Co-Vorsitzender des Vorstandes. Er war damals zusammen mit seinem Co-Amtsinhaber Jürgen Fitschen nach immer wachsender Kritik zurückgetreten.

Jain habe über zwei Jahrzehnte „eine prägende Rolle in der Entwicklung der Deutschen Bank“ gespielt und das globale Kapitalmarktgeschäft des Konzerns maßgeblich mit aufgebaut, hieß es in der Mitteilung. Vorstandschef Christian Sewing erinnerte sich an die „leidenschaftliche Führungskraft von intellektueller Brillanz“ des Managers. „Viele von uns hat er mit seiner Energie und Loyalität zu unserer Bank zutiefst beeindruckt.“

Das Image als skrupelloser Investmentbanker wurde er in seinen drei Jahren als Co-Chef der Deutschen Bank allerdings nie ganz los: Die Liste der Skandale des Instituts war lang, und die Aktionäre straften die Doppelspitze Anshu Jain/Jürgen Fitschen am Ende ab.

Jains Familie schrieb in einem Statement, das der „Financial Times“ vorlag, Jain sei nach einem fünfjährigen Kampf gegen den Krebs gestorben. Er habe allerdings vier Jahre länger gelebt als die ursprüngliche Prognose seiner Ärzte es vorausgesehen hatte. „Bis zum letzten Tag hat Anshu sein lebenslanges Ziel verfolgt, 'keine Statistik' zu sein“, hieß es nach Angaben des Blattes.

In den vergangenen Jahren hatte sich Jain beruflich Richtung USA orientiert. 2016 nahm er einen Beraterjob im Silicon Valley beim Fintech-Unternehmen Social Finance (Sofi) an, 2017 heuerte er beim New Yorker Finanzdienstleister Cantor Fitzgerald an, wo er sich um die Wachstumsstrategie kümmerte. (Tsp, dpa)

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