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Bei dem Brand in der Textilfabrik in Bangladesch waren über 100 Menschen gestorben.

© dapd

Nach tödlichem Brand: Walmart beendet Arbeit mit Textilfabrik in Bangladesch

Die Textilfabrik in Bangladesch, in der über 100 Menschen in einem Feuer starben, darf nicht mehr für Walmart produzieren. Auch der Billiganbieter Kik hatte bis vor kurzem in der Fabrik nähen lassen und kritisiert nun den Brandschutz in Asien.

Der US-Handelsriese Walmart beendet nach Medienberichten seine Arbeit mit der Textilfabrik in Bangladesch, in der über 100 Menschen in einem Feuer starben. Die Fabrik dürfe nicht länger für Walmart produzieren, berichtete der Sender CNN am Dienstag unter Berufung auf den Konzern. Ein Lieferant habe die Fabrik ohne Erlaubnis als Subunternehmer eingesetzt.

Der Chef des deutschen Textildiscounters KiK, Michael Arretz, sagte der „Welt“ vom Dienstag, die Notwendigkeit des Feuerschutzes sei „einfach noch nicht in allen Köpfen in den Produktionsländern angekommen“. Notfalls müssten die großen Handelskonzerne das gemeinsam in die Hand nehmen, wenn der staatliche Verband in Bangladesch, der für den Brandschutz zuständig ist, nicht vorankommt. KiK hatte in der Fabrik in Bangladesch bis August nähen lassen.
Der Billiganbieter ließ auch in einer Fabrik im pakistanischen Karachi Jeans fertigen, in der bei einem Brand im September mindestens 289 Arbeiter starben. Arretz plädierte für „eine Null-Toleranz-Politik“ der Handelskonzerne: „Hersteller, die gegen Vorschriften verstoßen, werden abgemahnt und verlieren im Wiederholungsfall den Auftrag.“ Darüber sei KiK auch mit anderen Händlern aus Europa in Gesprächen. „Brandschutz ist ja nicht so kompliziert - das macht die jüngsten Vorfälle umso tragischer.“

Textilfabriken in ganz Bangladesch haben drei Tage nach dem tödlichen Fabrikbrand schwarze Flaggen gehisst. An Regierungsgebäuden und Privathäusern wehten die Nationalflaggen auf halbmast. Den Dienstag hatte die Regierung zum offiziellen Trauertag erklärt. Mehrere Tausend Arbeiter zogen nach Polizeiangaben in Trauerumzügen durch das Industriegebiet Ashulia in der Nähe der Hauptstadt Dhaka.

(dpa,dapd,AFP)

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