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Nanga Parbat

© dpa

Nanga Parbat: Keine Rettung: Bergsteiger sitzen weiter fest

Wegen schlechten Wetters ist der Rettungsversuch für die beiden am Nanga Parbat ausharrenden Südtiroler erneut erfolglos abgebrochen worden. Zuvor war es einem Hubschrauber gelungen, ein Telefon und Nahrungsmittel in der Nähe der Bergsteiger abzuwerfen.

Die beiden am Nanga Parbat auf rund 7000 Meter Höhe festsitzenden Südtiroler müssen eine weitere Nacht in Ungewissheit im Himalaya verbringen. Nach zwei Hubschrauberflügen wurde die Rettungsoperation am Samstagabend abgebrochen. Für Sonntagmorgen seien zwei weitere Hubschrauberflüge geplant, teilte die pakistanische Armee mit. Zuvor war es einem Hubschrauberpiloten gelungen, ein Satellitentelefon und Nahrungsmittel in der Nähe der Bergsteiger Simon Kehrer und Walter Nones abzuwerfen. Man habe trotzdem keinen Kontakt zu den in rund 7000 Metern Höhe festsitzenden Männern aufnehmen können, sagte der Sprecher der italienischen Botschaft in Islamabad, Sergio Oddo.

Agostino Da Polenza, der die Rettungsaktion von Italien aus koordiniert, sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa: "Da im Moment das Satellitentelefon, das wir aus dem Hubschrauber abgeworfen haben, nicht funktioniert, werden wir versuchen, noch einmal Blickkontakt herzustellen." Schlechtes Wetter verhinderte am Samstag aber einen geplanten dritten Flug der Eurocopter-Hubschrauber vom Typ "Ecureuil".

Erstes Hilfspaket fiel in Felsspalte

Maurizio Gallo, einer der beiden italienischen Alpinisten an Bord der Helikopter, sagte nach Angaben von Ansa: "Sie dort oben mit dem Helikopter zu erreichen, ist unmöglich. Wir müssen ihnen zu verstehen geben, dass sie weitere 400 bis 500 Meter absteigen müssen, um flacheres Gebiet zu erreichen, wo der Hubschrauber im Stillstand fliegen und sie eventuell aufnehmen kann."

Bei einem ersten Hilfsflug am Samstag war ein Paket mit Lebensmitteln und einem Telefon abgeworfen worden und in eine Felsspalte gefallen. Der Hubschrauber hatte die Männer aber überflogen. Die beiden Südtiroler seien am Leben und hätten der Hubschrauber-Besatzung zugewinkt, sagte der Sprecher des Tourorganisators Hushe Trecks and Tours, Rashid Ahmad. Der Hubschrauber habe jedoch nicht landen können. Auch sei es unmöglich gewesen, Kehrer und Nones an Bord zu hieven. Sie waren bei der Besteigung des Nanga Parbat von schlechtem Wetter überrascht worden. Regen hatte Geröll auf ihren Pfad geschwemmt und so den Rückweg zum Basis-Camp blockiert.

Keine Hoffnung mehr für dritten Bergsteiger

Bereits am Freitag war der erste Bergungsversuch mit Hubschraubern wegen schlechten Wetters im pakistanischen Himalaya-Gebiet abgebrochen worden. Für den dritten Bergsteiger der Gruppe - den Südtiroler Karl Unterkircher, der am Dienstag in eine Felsspalte gestürzt war - bestehe keine Hoffnung mehr, hatte Ahmad am Freitag gesagt. Die von Unterkircher geleitete Gruppe hatte sich auf den Weg gemacht, den Gipfel über die noch nicht bestiegene Rakhiot-Eiswand zu erklimmen. Der 37-jährige Unterkircher hinterlässt eine Frau und drei Kinder.

Wegen gescheiterter deutscher Expeditionen mit mehreren Opfern in den 30er Jahren wird der Nanga Parbat auch "Schicksalsberg der Deutschen" genannt. Auch der Bruder des Extrembergsteigers Reinhold Messner, Günther Messner, starb 1970 am Nanga Parbat. Der Nanga Parbat ist mit 8125 Metern der neunthöchste Berg der Welt. Sein Name in der Landessprache Urdu bedeutet "Nackter Berg". (jam/dpa)

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