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Netzwerkausfall: Chaostag bei der Bahn

Verspätungen von bis zu mehreren Stunden, keine Möglichkeit, eine Fahrkarte zu kaufen und auch keine Informationen an den Anzeigetafeln oder im Internet. Bei der Bahn ging am Mittwochnachmittag fast nichts mehr.

Berlin - Ein Fehler im Netzwerk hatte das Computernetz bundesweit zusammenbrechen lassen. Bis Redaktionsschluss war der Fehler nicht behoben.

Bei der Bahn ist intern fast alles mit allem vernetzt. Fällt dann im System etwas aus, schlägt es meist auch auf andere Bereiche durch. Warum es kei ne „Sicherheitsebene“ gegeben hat, konnte ein Bahnsprecher am Abend nicht sagen. Weil auch die meisten Fahrkartenautomaten ausgefallen waren und die elektronische Buchung an den Schaltern auch nicht möglich war, versuchten Mitarbeiter am Schalter, Fahrkarten per Hand auszustellen und den Preis nach vorliegenden Tabellen zu berechnen. Allerdings fielen die Automaten nicht komplett aus. In Berlin funktionierten im Ostbahnhof einige weiter, im Hauptbahnhof dagegen versagten alle Geräte. Wer keine Fahrkarte ergattern konnte, durfte im Zug nachlösen. Die Bahn verzichtete auf die sonst übliche Nachlösegebühr. Die Züge verspäteten sich allerdings erheblich. Am Berliner Hauptbahnhof meldete die Bahn am Abend eine Verspätung von 130 Minuten bei einem Eurocity-Zug aus Hamburg, bei einem Intercity aus der Hansestadt waren es auch noch 60 Minuten. Durchschnittlich hätten sich die Züge etwa eine halbe Stunde verspätet, sagte der Sprecher.

Nicht erreichbar war auch das Internet der Bahn, so dass dort ebenfalls keine Fahrkarten gekauft werden konnten. Auch das Auskunftssystem funktionierte nicht. Ähnlich sah es auf den meisten Bahnhöfen aus, weil auch dort die Anzeigetafeln meist nichts anzeigten. Mitarbeiter der Bahn versuchten, die Fahrgäste per Lautsprecher zu informieren.

Wie hoch der Schaden ist, ließ sich am Mittwoch noch nicht sagen. Die Schaffner waren wohl kaum in der Lage, jedem Kunden ein Ticket auszustellen. Die Zahl der Nichtzahler in den Zügen ist kaum zu schätzen. Allerdings buchen die meisten Kunden lange im Voraus. Wer bereits eine Fahrkarte hatte, musste so „nur“ die Verspätungen ertragen. Eine gesetzliche Regelung zu Erstattungen in solchen Fällen wird derzeit erarbeitet.

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