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Der Havarist. Noch immer liegt die Costa Concordia vor der Insel Giglio.

© REUTERS

Neuer Bericht: Die letzten Minuten auf der Costa Concordia

Unbeschreibliche Szenen spielten sich bei der Havarie auf der Costa Concordia ab. Ein Bericht schildert jetzt die letzten Minuten.

Ein Jahr nach der Havarie der Costa Concordia vor der italienischen Küste zeichnet ein Bericht der Staatsanwaltschaft von Grosseto die letzten Minuten im Leben der 32 Opfer nach, wie der „Guardian“ berichtet. Der Bericht rekonstruiert erschütternde Szenen. Demzufolge ließ der Musiker Giuseppe Girolamo vor dem Rettungsboot höflich jemand anderem den Vortritt. Er selber kam dann nicht mehr ins Boot. Er sprang schließlich ins Wasser und ertrank.

Das jüngste Todesopfer sei ein fünfjähriges Mädchen namens Dayana gewesen, das ebenfalls keinen Platz mehr in einem Rettungsboot bekommen hatte. Das Kind und sein Vater hätten vergeblich versucht, einen Platz in einem der Boote zu ergattern und liefen verzweifelt über das Schiff.

Dabei fielen sie in einen überfluteten Raum des Schiffes und ertranken. Doch auch ein Platz in einem der wenigen Schlauchboote rettete nicht immer das Leben. Eine Frau ertrank, weil das Boot nicht herabgelassen werden konnte, sie wieder an Bord gehen musste und schließlich ins Wasser sprang. Sie konnte nicht schwimmen und ertrank trotz ihrer Schwimmweste.

Eine weitere Frau, die ebenfalls einen Platz in einem Rettungsboot ergattert hatte, fiel aus diesem heraus, weil es ein so starkes Gedrängel und Chaos gegeben hatte. Dies berichtet der Nachrichtensender CNN. Außerdem enttarnt der Ermittler-Bericht das Fehlverhalten des als Helden gefeierten Schiffsangestellten Manrico Giampedroni. Er war dafür bejubelt worden, als letzter die Costa Concordia verlassen zu haben. Doch der Bericht beschuldigt ihn nun, die Evakuierung des Kreuzfahrtschiffes nicht ordnungsgemäß geleitet zu haben.

Carolin Henkenberens

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