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Panorama: Neues Heiratgesetz in China: Peking verbietet Konkubinen

Angesichts rapide steigender Scheidungen hat Chinas Parlament ein neues Heiratsgesetz verabschiedet, das Konkubinen und Gewalt in der Ehe verbietet. "Bei der Scheidung kann die unschuldige Seite in Fällen, wo mehrere Frauen oder Konkubinen gehalten oder Ehepartner misshandelt werden, eine Entschädigung verlangen", berichtete am Sonntag die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Angesichts rapide steigender Scheidungen hat Chinas Parlament ein neues Heiratsgesetz verabschiedet, das Konkubinen und Gewalt in der Ehe verbietet. "Bei der Scheidung kann die unschuldige Seite in Fällen, wo mehrere Frauen oder Konkubinen gehalten oder Ehepartner misshandelt werden, eine Entschädigung verlangen", berichtete am Sonntag die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Das neue Gesetz enthält auch Regeln über die Aufteilung des Vermögens. Gewalt in der Ehe komme in 30 Prozent der chinesischen Familien vor und sei Ursache von 60 Prozent aller Scheidungen. Der immer wieder verschobenen Gesetzesänderung war eine intensive öffentliche Debatte vorausgegangen. Während Befürworter ein wirksames Mittel gegen "Zweitfrauen" der neuen Reichen sahen, ging das Gesetz anderen nicht weit genug, um den weit verbreiteten Ehebruch einzudämmen. Die Zahl der Scheidungen in China stieg im vergangenen Jahr um 51 Prozent auf 1,21 Millionen, während die Zahl der Eheschließungen um 10 Prozent auf 8,48 Millionen fiel. "Die junge Generation wird wegen der raschen wirtschaftlichen Entwicklung und der negativen Einflüsse ausländischer Kultur hinsichtlich Heirat, Familie und Sex liberaler", sagte Li Yinhe, eine bekannte Soziologin laut Xinhua. Chinesen, die nicht verheiratet sind, dürften künftig auch nicht mehr zusammen leben, meldete Xinhua. Die Regierung wolle damit die gängige Praxis vieler Ehemänner unterbinden, zeitweise bei ihrer Geliebten zu wohnen.

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