zum Hauptinhalt

Niedersachsen: Ärztin wegen acht toten Patienten vor Gericht

Wegen Totschlags an acht Patienten muss sich eine Ärztin vor dem Landgericht Hannover verantworten. Die 56-Jährige bestreitet alle Vorwürfe.

Hannover - Eine entsprechende Anklage gegen die 56-jährige Medizinerin sei zur Hauptverhandlung zugelassen worden, erklärte das Gericht. Die Krebsärztin soll an der Paracelsusklinik in Langenhagen bei Hannover acht Patienten "durch Verabreichung einer unangemessen hohen Dosis Morphin sowie eine zum Teil überhöhte Abgabe von Diazepam" getötet haben. Die gleichzeitigen Verordnungen der Belegärztin für das starke Schmerz- und ein Beruhigungsmittel widersprachen nach Ansicht der Staatsanwaltschaft "den Regeln der ärztlichen Kunst" und führten zum Tod der zwischen 52 und 96 Jahre alten schwer erkrankten acht Patienten.

Die Hauptverhandlung wird nach Gerichtsangaben frühestens im nächsten Jahr beginnen. Der Fall hatte bei seiner Aufdeckung durch Ermittlungen einer Krankenkasse im Herbst des Jahres 2003 bundesweit Schlagzeilen gemacht. Der Angeklagten wurde damals nach fast 20 Jahren als Ärztin an der Langenhagener Klinik auch die Approbation entzogen. Die 56-Jährige bestreitet alle Vorwürfe, sie will lediglich erlaubte Sterbegeleitung praktiziert haben. Zu erwarten ist in der Hauptverhandlung vor allem eine Auseinandersetzung zwischen den Gutachtern der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung. (tso/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false