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Nigeria: Deutscher offenbar entführt

Nach Angaben der nigerianischen Armee ist ein Mitarbeiter einer Baufirma entführt worden. Bewaffnete Männer hätten im ölreichen Bundesstaat Rivers einen Soldaten getötet und den Fahrer des Deutschen verletzt.

Deutsche Unternehmer vor Ort vermuten, dass es sich um einen Mitarbeiter der Firma Julius Berger handelt. Der Mann inspizierte in der unruhigen Region im Niger-Delta ein Straßenbauprojekt.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes wollte die Meldung bislang nicht bestätigen. Es werde den Hinweisen nachgegangen, hieß es in Berlin. Die deutsche Botschaft in Abujia sei eingeschaltet worden und bemühe sich um Aufklärung. Die nigerianische Baufirma Julius Berger plc ist mit dem deutschen Konzern Bilfinger Berger assoziiert.

Bisher habe sich niemand zu der Tat bekannt. Seit 2006 haben Rebellen in Nigeria etwa 200 ausländische Ölarbeiter entführt, darunter auch Beschäftigte deutscher Firmen. Die Geiseln wurden meistens nach dem Erhalt von Lösegeld unverletzt freigelassen. Die Rebellen fordern eine gerechtere Verteilung der Einnahmen aus dem Ölgeschäft. Das westafrikanische Land ist der größte Ölproduzent des Kontinents. Etwa 95 Prozent aller Einnahmen gehen aber an den Staat. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.

Zuletzt war im Februar ein Entwicklungshelfer der Deutschen Welthungerhilfe in Somalia verschleppt worden. (ml/AFP/ddp/dpa)

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