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Die ausgebrannte Adirafähre "Norman Atlantic". Auch eine Deutsche ist unter den Todesopfern.

© Reuters

Update

"Norman Atlantic": Eine Deutsche unter den Toten des Fährunglücks

Bei dem Fährunglück in der Adria am vergangenen Sonntag ist auch eine Deutsche ums Leben gekommen. Das bestätigte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

Bei dem Fährunglück in der Adria am vergangenen Sonntag ist auch eine Deutsche ums Leben gekommen. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, dass auch eine deutsche Staatsangehörige unter den Opfern sei. Insgesamt 17 Deutsche konnten nach dem Brand der „Norman Atlantic“ in Sicherheit gebracht werden. Ob es sich bei der Deutschen um eins der bislang geborgenen elf Opfer handelt, war zunächst nicht klar. Auch über die Herkunft der Frau wurde nichts bekannt.

Unterdessen ist das Wrack der verunglückten Adriafähre „Norman Atlantic“ nach seiner Ankunft im Hafen von Brindisi ein erstes Mal von Ermittlern und Experten begutachtet worden. Dabei wurde auch die Blackbox des Schiffes geborgen, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Freitag meldete. Davon erhoffen sich die Ermittler weitere Details zum Unfallhergang. Das Wrack des Fährschiffes war fünf Tage nach dem Unglück in der Adria im Hafen von Brindisi eingetroffen.

Italiens Justiz beschwert sich über die Griechen

Staatsanwalt Giuseppe Volpi betonte, die Zahl der Vermissten nach dem Feuer auf der Fähre liege bei 10 bis 15 Menschen. „Die offiziellen Zahlen kennen wir, wenn Griechenland sich entscheidet, uns eine zuverlässige Passagierliste zu geben“, sagte er Ansa zufolge.

Staatsanwalt Ettore Cardinali, der auch an der ersten Begutachtung des Schiffs teilnahm, erklärte, es sei durchaus möglich, dass im Inneren des Schiffs weitere Leichen gefunden würden. „Momentan ist es aus Sicherheitsgründen nicht möglich, ins Innere der „Norman Atlantic“ vorzudringen um zu überprüfen, ob dort weitere Leichen sind, was nicht ausgeschlossen werden kann.“ Laut Ansa ist die Identität von acht Opfern geklärt, fünf weitere sollen am Montag obduziert werden. Das Team aus Experten und Ermittlern gelangte am Freitag über eine Feuerwehrleiter auf die Brücke des schwer beschädigten Schiffs, aus dessen Innern noch immer Rauch drang. „Wir haben eine erste Besichtigung gemacht, vor allem um die Zugangsmöglichkeiten zum Schiff zu überprüfen“, erklärte Cardinali. Gutachter sollen die „Norman Atlantic“ in den kommenden Tagen gründlicher untersuchen. Vor allem von der Blackbox erhoffen sich die Ermittler Erkenntnisse zur Brandursache, die nach wie vor unklar ist.

Staatsanwaltschaft weitet Ermittlungen aus

Die Staatsanwaltschaft in Bari weitete zudem ihre Untersuchungen aus. Sie ermittelt nun auch gegen vier weitere Besatzungsmitglieder und Verantwortliche der Schifffahrtsgesellschaft. Staatsanwalt Volpi schloss nicht aus, dass sich die Zahl der Verdächtigen weiter erhöhen könnte. „Wir ermitteln Tag für Tag und Minute für Minute, was passiert ist“, sagte er. Bisher wurde gegen den Kapitän und den Besitzer der italienischen Reederei Visemar, die das Schiff an die griechische Anek Lines verchartert hatte, unter anderem wegen mehrfacher Körperverletzung und fahrlässiger Tötung ermittelt.

Auf der Fähre war am Sonntag ein Feuer ausgebrochen. Mindestens 13 Menschen starben, unter ihnen zwei Einsatzkräfte. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa ist die Identität von acht Opfern geklärt, fünf weitere sollen am kommenden Montag obduziert werden.
An Bord des verunglückten Schiffs waren blinde Passagiere, und die Passagierlisten stimmten nicht mit den tatsächlichen Fahrgästen überein. Deshalb ist unklar, wie viele Menschen noch vermisst werden. (dpa)

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