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Peta gegen Flocke

© dpa

Nürnberger Zoo: Tierrechtler wettern gegen Eisbärhaltung

Fahrlässige Tierquälerei? Das wirft die Tierrechtsorganisation Peta dem Nürnberger Zoo vor und protestiert gegen die Handaufzucht von Eisbären. Lieber hätte man das Eisbärbaby "notfalls sterben lassen sollen".

Die Tierrechtsorganisation Peta hat die Eisbärenhaltung im Nürnberger Zoo scharf kritisiert und sich gegen die Handaufzucht des Eisbärenbabys ausgesprochen. "Man hätte das Jungtier bei der Mutter lassen und notfalls auch sterben lassen sollen", sagte Zookritiker Frank Albrecht heute vor dem Nürnberger Tiergarten. Er sprach sich für ein Auslaufen der Bärenaufzucht aus.

Zudem warf die Tierrechtsorganisation dem Nürnberger Tiergarten im Umgang mit den Eisbären "fahrlässige Tierquälerei" vor. Die Verantwortlichen hätten falsch gehandelt, als sich Eisbärin Vera mit ihrem Jungtier in einer kritischen Phase befunden habe, so Albrecht. Man habe die Presse vorzeitig informiert, das Gehege nicht rechtzeitig abgesperrt und damit eine Störung der Tiere provoziert. Albrecht will außerdem "extreme stereotype Verhaltensstörungen" beim Muttertier beobachtet haben.

Das Eisbärenbaby hat unterdessen auch die vergangene Nacht gut überstanden. "Es geht ihm gut", sagte Tiergarten-Direktor Dag Encke. Er wies die Kritik der Tierrechtler als zu pauschal zurück. Eisbärin Vilma, die ihre beiden Babys nach einer Infektion aufgefressen hatte, gehe es bereits wieder sehr gut. Nur Vera, die Mutter des nun per Flasche ernährten Weibchens, reagiere noch argwöhnisch, wenn Trubel vor ihrem Gehege entstehe. "Aber manchmal haben wir sowieso den Eindruck, dass unsere Tiere zu stressarm leben", sagte Encke und fügte hinzu: "Die brauchen hin und wieder einen Adrenalinstoß." jam/dpa/ddp

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