zum Hauptinhalt
Ausbrecherin Tips auf einem Archivbild von 2015

© dpa/Friso Gentsch

Osnabrück: Ausgebrochene Zoo-Bärin erschossen

Im Osnabrücker Zoo bricht eine Bärin aus. Den Mitarbeitern bleibt nichts anderes übrig, als Tips zu erschießen. Der Schutz der Besucher geht vor.

Eine Bärin ist im Osnabrücker Zoo aus dem Gehege ausgebrochen und daraufhin erschossen worden. Zwischenzeitlich sei der Zoo geräumt worden, sagte Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann am Samstag. „Wir haben sofort mit dem Team reagiert, zum Schutz der Besucher mussten wir das Tier erschießen.“ Bei der Bärin habe es sich um einen der beiden sogenannten Cappuccino-Bären, eine der Attraktionen des Zoos, gehandelt.

Bärin Tips sei es auf noch nicht geklärte Weise gelungen, die Bärenanlage zu verlassen. Noch vor Eintreffen der alarmierten Polizei sei das Tier getötet worden. Mit der Polizei wurde am Samstagnachmittag nach der Ausbruchsstelle gesucht, über die der Bär aus dem Gehege gelangen konnte. Nach dem Zwischenfall konnten die Besucher den Zoo wieder betreten, ein Teilbereich blieb abgesperrt. Gefahr für die Besucher habe aber zu keinem Zeitpunkt bestanden.

Bei den Cappuccino-Bären Tips und Taps handelt es sich um cremefarbene Mischlinge, das Produkt der gemeinsamen Haltung verschiedener Bärenarten in einem Gehege vor mehr als zehn Jahren. Dass ein Eisbär mit einer Braunbärin Nachkommen zeugt, hätten die Tierpfleger damals nicht für möglich gehalten. Nach der Geburt der Geschwister 2004 wurden die Arten sofort getrennt.

Der Zoo Osnabrück nutzte die Cappuccino-Bären, um bei Führungen und in einer Ausstellung auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Denn auch in arktisnahen Regionen, etwa in Kanada, wurden 2006 und 2010 Bären geschossen, die sich per DNA-Nachweis als Mischlinge entpuppten. Sie wurden „Grolar“ oder „Pizzly“ getauft. Ihr Auftauchen hat vermutlich damit zu tun, dass sich die Lebensräume von Polarbären und Grizzlys - der amerikanischen Variante des Braunbären - aufgrund der Erderwärmung zunehmend überschneiden.

Tips und Taps zeigten im Osnabrücker Zoo Verhaltensweisen beider Arten. Im Winter versuchten sie, das Eis auf dem zugefrorenen Teich aufzubrechen. Dies ist typisch für Eisbären, die in der Wildnis auf diese Weise an Robben als Beute kommen wollen. Im Sommer lagen beide gern faul im Gehege und dösten vor sich hin, was dem Verhalten von Braunbären entspricht. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false