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Pakistan Feuer Karachi

© AFP

Pakistan: Feuerkatastrophe in Karachi

Bei einem der verheerendsten Brände der vergangenen Jahre sind in Karachi mindestens 40 Menschen gestorben. 22 Kinder seien in dem Feuer in einem Elendsviertel verbrannt. Die meisten Opfer sind bis zur Unkenntlichkeit entstellt.

Der Großbrand brach am Donnerstag kurz vor Mitternacht aus und überraschte viele Bewohner des Elendsviertels im Schlaf. Die Flammen zerstörten mehr als 30 Hütten. Saghir Ahmed, der Gesundheitsminister der Provinz Sindh, sagte, dass dort rund 200 Menschen lebten. Die Feuerwehr der Hafenstadt im Süden Pakistans konnte den Brand erst nach mehreren Stunden kontrollieren.

Mehr als 20 Menschen sind verletzt, die Hälfte von ihnen mit schweren Verbrennungen. Während einige Überlebende in Tränen ausbrachen, suchten andere in den Trümmern verzweifelt nach Angehörigen. "Das ist eine Katastrophe. Mein Leben ist zerstört", sagte einer der Slum-Bewohner Mohammed Khan, der seine Frau und zwei Kinder bei dem Unglück verlor.

Armenviertel umschlungen von Hochhäusern

Grund für die hohe Opferzahl waren laut Feuerwehr auch fehlende Fluchtwege. Hochhäuser umschließen das Elendsviertel von drei Seiten. Der einzige Fluchtweg sei durch die Flammen bald versperrt gewesen. Die Löschtrupps brauchten mehrere Stunden, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Schwarzer Rauch hing am Freitag über dem Viertel.

Die Ermittlungen zur Brandursache dauerten an. Wahrscheinlich fiel eine abgerissene Hochspannungsleitung auf eine der Slum-Hütten und führte zum Brand. Laut Gesundheitsminister Ahmed wurde auch untersucht, ob ein Lagerfeuer den Brand auslöste. Möglicherweise hätten sich einige Bewohner des Viertels damit vor der Kälte schützen wollen.

Der Großbrand in Karachi ist eine der tödlichsten Feuerkatastrophen der vergangenen Jahre in Pakistan. Im Dezember 2006 waren 22 Menschen gestorben, als bei einer Hochzeit in der zentralen Stadt Jhok Utra ein Feuer ausbrach. Karachi war früher durch ausgedehnte Grünanlagen geprägt, heute ist die Zwölf-Millionen-Stadt eine Betonwüste mit verstreuten Ansiedlungen. Die Hälfte der Einwohner lebt in Slums. (hin/AFP)

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