zum Hauptinhalt
Pamplona

© AFP

Pamplona-Bilanz: 457 bei Stierhatz verletzt - einige schwer

Am letzten Tag der traditionellen Stierjagd in Pamplona sind noch einmal 37 Menschen verletzt worden. Insgesamt kamen bei dem lebensgefährlichen Spektakel in den engen Gassen der spanischen Stadt weit über 400 Personen zu schaden. Ein Mensch kam ums Leben - doch das hatte andere Gründe.

Bei der traditionellen Stierhatz in Pamplona sind in diesem Jahr 457 Menschen zumeist leicht verletzt worden. Für 42 Teilnehmer endete das lebensgefährliche Spektakel im Krankenhaus, wie die Rettungskräfte der nordspanischen Stadt am Montag nach dem letzten Lauf mitteilten. Das waren etwas weniger als im Vorjahr. Damals hatte es rund 500 Verletzte gegeben, 55 kamen ins Krankenhaus. In der letzten Runde am Montag hatte es noch einmal 37 Verletzte gegeben, darunter zwei Urlauber aus Dänemark und Großbritannien.

Unter 600 Kilo geraten

Am schlimmsten traf es in dieser Saison einen 37-jährigen Spanier, der mehrere Knochenbrüche, eine Brustquetschung und einen Milzriss erlitt. Der Mann war gestürzt und unter die Hufe der gut 600 Kilo schweren Bullen geraten. Schwer verletzt wurde auch ein 22-jähriger US-Tourist aus Kalifornien, der von einem der Tiere im Gesäß aufgespießt wurde. Insgesamt vier Läufer wurden in diesem Jahr durch Hornstöße verletzt, sieben weniger als 2007.

Am Rande der Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons San Fermín kam zudem ein junger Ire ums Leben. Der 23-Jährige stürzte betrunken von einer Mauer, wie die Polizei mitteilte.

Roman "Fiesta" macht Stierhatz berühmt

Weltbekannt wurde das Spektakel durch den Roman "Fiesta" (1926) von Ernest Hemingway. Als Ehrengast erlebte der Enkel des US-Autors dieses Jahr die Hatz mit. "Ich war über den Leichtsinn vieler Teilnehmer geschockt. Einige wollten betrunken mitlaufen", sagte John Hemingway (47), der selbst Schriftsteller ist und ein Buch über seinen berühmten Großvater veröffentlicht hat.

Bei der von Tierschützern kritisierten Hatz werden an acht Tagen jeden Morgen sechs Kampfstiere durch die Gassen der Altstadt bis in die Arena gejagt, wo sie abends von Toreros getötet werden. Hunderte wagemutige Männer, die "mozos", rennen vor den Tieren her. Als einzige "Waffe", um die Bullen von sich fernzuhalten, ist eine zusammengerollte Zeitung erlaubt. Seit Beginn der Aufzeichnungen 1924 kamen 14 Läufer bei der Hatz ums Leben, zuletzt 2003 ein 62-jähriger Spanier. (mbo/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false