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Panorama: Pilger in Panik

300 Menschen sterben bei einem Hindufest südlich der indischen Stadt Bombay

NeuDelhi - Bei einer Massenpanik unter indischen Pilgern sind am Dienstag mindestens 300 Menschen ums Leben gekommen.

Augenzeugenberichten zufolge hatte ein Feuer die Panik während eines traditionellen Hindu-Pilgerfests im westindischen Staat Maharashtra ausgelöst. Rund 300000 Pilger hatten sich nach Polizeiangaben am Mandhar-Devi-Tempel rund 120 Kilometer südöstlich von Bombay versammelt.

Der auf einem Hügel gelegene Tempel ist von engen Gassen umgeben und für Feuerwehr und Ambulanz nur schwer zugänglich, hieß es.

Mehr als 300 Leichen seien bereits um den Tempel herum geborgen worden, sagte ein Polizeisprecher des Distrikts Satara am Dienstagabend der dpa. Mindestens 200 Menschen seien darüber hinaus verletzt worden, die genaue Zahl der Verletzten sei allerdings noch unklar. Die meisten der Opfer sollen Frauen und Kinder sein.

Das Feuer hatte sich nach Augenzeugenberichten schnell in einen Bereich ausgebreitet, in dem die Pilger Essen zubereiteten. „Wir hörten Gaskartuschen explodieren, und mindestens 25 bis 35 Menschen starben allein in diesem Bereich“, sagte ein Augenzeuge dem Sender Zee News TV.

Über die Ursache des Feuers gab es widersprüchliche Berichte. Während manche Augenzeugen davon sprachen, dass es von einem Kurzschluss ausgelöst worden sei, berichtete Zee News TV, aufgebrachte Angehörige eines von dem Kurzschluss getöteten Pilgers hätten das Feuer gelegt.

Während des mehrtägigen Pilgerfests kampieren die Gläubigen zu hunderttausenden um den Mandhar-Devi-Tempel. Wegen des Vollmonds hatten sich am Dienstag die meisten Pilger eingefunden. Massenpaniken sind bei indischen Pilgerfesten nicht selten. Die schlimmste Tragödie ereignete sich 1954 bei der Kumbh Mela in Allahabad, als 800 Menschen starben.

1984 kamen rund 200 Pilger bei einer Massenpanik im nordindischen Haridwar ums Leben. 1986 starben dort 50 Menschen, und 1989 wurden mindestens 350 Menschen in der Pilgerstadt Nashik getötet. dpa

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