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Klaus-Stephan Becker, Leiter Direktion Kriminalität, spricht auf einer Pressekonferenz im Kölner Polizeipräsidium am Dienstag.

© Rolf Vennenbernd/dpa

Polizei: Geiselnehmer von Köln ist 55-Jähriger Syrer

Die Identität des Angreifers vom Kölner Hauptbahnhof ist geklärt. Seine Motive für die Tat sind dagegen weiter unklar.

Bei dem Geiselnehmer von Köln handelt es sich um einen 55-jährigen Syrer, dessen Ausweis am Tatort gefunden wurde. Dies sei inzwischen "zweifelsfrei" erwiesen, teilte die Polizei mit. Er lebe seit März 2015 in Deutschland, die meiste Zeit in Köln. Der Mann habe eine Aufenthaltserlaubnis bis Juni 2021. Der Mann sei in der Vergangenheit "kriminalpolizeilich umfangreich in Erscheinung getreten". In insgesamt 13 Fällen sei es um Drogen, Diebstahl, Bedrohung, Betrug und Hausfriedensbruch gegangen. Ob die Geiselnahme einen terroristischen Hintergrund habe, werde weiterhin geprüft, teilte die Polizei mit. Die Bundesanwaltschaft prüft eine Übernahme des Verfahrens.

Keinen konkreten islamistischen Bezug entdeckt

Bei der Durchsuchungen seiner Wohnung seien arabische Schriftzeichen mit muslischem Bezug gefunden worden, sagte Kripo-Chef Klaus-Stephan Becker. Es gebe dabei aber keinen konkreten islamistischen Bezug, insbesondere nicht zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Laut den Ermittlungen leben auch sein Bruder und sein Sohn in Deutschland. Seine Frau soll sich demnach aber noch in Syrien aufhalten. Ihre Anträge auf Einreise nach Deutschland seien zweimal abgelehnt worden. Der Mann hatte am Montagmittag im Kölner Hauptbahnhof einen Molotowcocktail in einem Schnellrestaurant gezündet und sich dann in der benachbarten Apotheke mit einer Angestellten verschanzt. Bei der Tat wurden eine Jugendliche und zwei Frauen verletzt. Eine Spezialeinheit überwältigte den Mann. Dabei wurde er schwer verletzt. Er befindet sich laut Polizei nicht mehr in Lebensgefahr. (AFP)

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