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Eine beschädigte Reliquie von Papst Johannes Paul II. hängt am 05.06.2016 im Dom in Köln. Sie enthält ursprünglich einen Blutstropfen des verstorbenen Papstes.

© Polizei Köln/dpa

Polizei sucht Zeugen: Papst-Reliquie aus Kölner Dom gestohlen

Ein Tropfen Blut von Papst Johannes Paul II. auf einem kleinen Stoffläppchen: gestohlen aus dem Kölner Dom. Für Gläubige ist der Verlust der Reliquie gravierend. Die Kölner Polizei hofft auf Zeugen.

Eine aus dem Kölner Dom gestohlene Reliquie mit einem Blutstropfen von Papst Johannes Paul II. bleibt weiter spurlos verschwunden. Man könne die Tatzeit nun auf Samstag nach 18.30 Uhr eingrenzen, da ein Zeuge angegeben habe, noch um diese Uhrzeit vor der Reliquie gebetet zu haben, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Man hoffe auf weitere Hinweise.

Der Diebstahl der Reliquie, die sich in einer kleinen gläsernen Kapsel befand, war am Sonntagmorgen entdeckt worden. Der oder die Täter hätten dabei wohl kleines Werkzeug eingesetzt, schilderte der Sprecher. Die gläserne Mini-Kapsel sei aus einem rund 40 Zentimeter großen und an der Wand verschraubten Reliquar - einer Art Statue aus versilberter Bronze - herausgebrochen worden. Dompropst Gerd Bachner hatte bereits an die Diebe appelliert, die Reliquie zurückzugeben. Der materielle Wert sei gering, der ideelle Verlust aber groß.

Der 2005 gestorbene Papst Johannes Paul habe seine Schwachheit am Ende seines Lebens mit Geduld getragen und damit die Welt bewegt. Der Diebstahl sei „wie eine Schädigung dieses großen Menschen noch nach seinem Tod“, betonte er in einer Mitteilung. Bei der Reliquie handelt sich um ein Stoffläppchen mit einem einzelnen Blutstropfen Papstes, der Ende 1980 den Dom besucht hatte. Laut Erzbistum hatte Johannes Pauls Sekretär nach dem Tod des Papstes veranlasst, eine vorhandene Blutentnahme im Krankenhaus zu konservieren.

Eine der Reliquien daraus erhielt der frühere Kölner Kardinal Joachim Meisner im August 2012 bei einem Besuch in Krakau. Seit Dezember 2013 war sie im Kölner Dom zu sehen. Reliquien - lateinisch „Überbleibsel“ - sind in der Regel Körperteile oder persönliche Gegenstände eines Heiligen, die von den Gläubigen verehrt werden. Johannes Paul II., der aus Polen stammte, wurde im April 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochen. (dpa)

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