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Pop: Außer Rand und Band

Tokio Hotel erobert Amerika – dort lernen die Mädchen jetzt Deutsch

New York - Tokio Hotel in Manhattan: Nach ausverkauften Shows in Montreal, Toronto und Los Angeles hat die Erfolgsband aus Magdeburg auch die New Yorker Teenies zu Begeisterungsschreien gebracht. Mit einem Zusatzkonzert im legendären Irving Plaza ging die erste kurze Nordamerika-Tour von Bill, Tom, Gustav und Georg am Dienstagabend zu Ende. Obwohl ihre Platte „Scream“ auf Englisch erst im April in den USA erscheinen soll, konnten die Fans Hits wie den Titelsong und „Monsoon“ („Durch den Monsun“) bereits auswendig.

Niemanden überrascht der Erfolg in den USA so sehr wie Tokio Hotel selbst. „Wir haben überhaupt keine Werbung hier gemacht, der Hype hat sich von alleine entwickelt“, sagte David Jost, Produzent und Manager von Tokio Hotel, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Amerika sei ja normalerweise besonders kritisch, wenn es um fremde Sprachen in der Musik gehe. „Aber die Nachfrage für das einzige Konzert in Los Angeles war so groß, dass die Karten auf Ebay für bis zu 800 Dollar (rund 540 Euro) versteigert wurden“, sagte Jost.

Auch Rapper Jay-Z und Nicole Scherzinger von den Pussycat Dolls standen in L.A. im Publikum. Zusammen mit den ersten Paparazzi. Für den Auftritt in New York hatte die Band erst eine kleinere Bühne gebucht, die sofort ausverkauft war.

„Für Tokio Hotel hat sie sich extra Deutsch beigebracht“, sagte der Vater von Kimberly Waltman. Weil die Schülerin nicht über die Menge schauen konnte, hob er sie auf seine Schultern. „Ich liebe Tokio Hotel“, sagt Kimberly ein bisschen schüchtern in gebrochenem Deutsch, bevor sie lauthals beim nächsten Lied mitsingt. Die Songs von Tokio Hotel hat sie im Internet entdeckt und spielt sie seitdem rauf und runter. Im Netz hat sich bereits eine ganz ordentliche US-Fan-Gemeinde gebildet. „Ich habe angefangen Deutsch zu lernen, nur um die Texte zu verstehen“, schreibt ein frischgebackener TH-Fan.

„Wegen der Reaktionen von amerikanischen Fans auf die deutschen Texte haben wir unsere Setlist noch mal umgeworfen und uns dazu entschieden, dass wir auch hier ein paar Songs auf Deutsch spielen“, ließ Frontman Bill ausrichten. In New York singt er „Totgeliebt“ und bei der lauthals geforderten Zugabe auch noch mal „Durch den Monsun“.

Die „New York Post“ titelte bereits „New Kids on The Rock“. Die „New York Times“ schrieb anerkennend, Bill Kaulitz sehe aus als ob er seit seiner Geburt auf der Bühne stünde. „We’ll be back“ (wir kommen wieder), versprach Bill Kaulitz mit schönem deutschen Akzent am Ende der Show – das klang fast ein bisschen wie Arnold Schwarzenegger. TH-Fans jedenfalls können es kaum erwarten. dpa

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