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"Problembär": Jäger rücken Braunbär auf den Pelz

Die Jäger rücken dem Braunbären "JJ1" immer dichter auf den Pelz. Ab morgen will die Umweltstiftung WWF eine neue Falle einsetzen. "JJ1" macht unterdessen weiter das deutsch-österreichische Grenzgebiet unsicher.

München/Ehrwald - Noch in dieser Woche sollen im Auftrag des bayerischen Umweltministeriums finnische Bärenjäger mit ihren speziell geschulten karelischen Bärenhunden auf die Pirsch gehen.

Am Montag soll er nahe dem österreichischen Grenzort Ehrwald von einem Hamburger Touristenehepaar gesehen worden sein. Im Umweltministerium hieß es, es seien an der Stelle allerdings keine Spuren des Bären gefunden worden, deshalb könne die Beobachtung nicht bestätigt werden. Über Pfingsten hatte das Tier in dem nahen deutschen Urlaubsgebiet rund ums Wettersteingebirge insgesamt sechs Schafe getötet. «Bruno» soll nun möglichst schnell gefangen oder notfalls getötet werden.

Die Umweltstiftung WWF hat dazu eigens eine neue Falle von einem Spezialisten in den USA bauen lassen, um den Braunbären wohlbehalten einfangen und transportieren zu können. Die Falle, die derzeit von einem Zugfahrzeug zu ihrem Einsatzort gebracht werde, könne auch per Hubschrauber transportiert werden, hieß es.

Für die Arbeit der finnischen Bärenexperten würden derzeit unter Hochdruck rechtliche Details geklärt, sagte Ministeriumssprecher Stephan Niederleitner in München. Er gehe davon aus, dass das Team noch diese Woche seine Aufgabe angehen könne. «Uns wäre lieber, den Bären zu fangen - in erster Linie wollen wir den Betäubungsschuss haben», unterstrich Niederleitner. «Aber wenn es zu gefährlich wird, muss man den zweiten Teil der Doppelstrategie realisieren und ihn erlegen.» Sollte die Betäubung gelingen, könnte der Bär in den Wildpark Poing gebracht werden. Möglich sei aber auch, dass «Bruno» später mit einem Sender versehen in seine Heimat im italienischen Trentino zurückgebracht werde.

Eine Hamburger Touristin hatte sich am Montag bei der Polizei gemeldet und berichtet, dem Bären in etwa 30 Metern Entfernung auf einem Wanderweg gegenübergestanden zu haben, wie Polizeisprecher Klaus Schürgers am Dienstag sagte. Niederleitner sagte hingegen: «Für uns ist das nur dann sicher, wenn wir irgendwelche Spuren haben - Haare, Kot oder im schlimmsten Fall gerissene Tiere wie Schafe.» (tso/dpa)

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