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Prozess: Lottospielerin soll sechs Richtige gefälscht haben

Eine arbeitslose Dozentin steht wegen Fälschung eines Tippscheins in Berlin vor Gericht. Die 54-Jährige soll ihren Lottoschein mit einer Farbkopie gefälscht haben, um 85.000 Euro Gewinn einzustreichen.

Berlin - Wegen Fälschung eines Tippscheins mit sechs Gewinnzahlen muss sich seit Montag eine 54-jährige Lottospielerin vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten verantworten. Rund 85.000 Euro wollte die seit kurzem arbeitslose Dozentin für russische Sprache und Literatur auf diese Weise einstreichen - jetzt ist sie wegen versuchten Betruges angeklagt. Auf der Quittung der Lotto- Annahmestelle standen keine Gewinnzahlen. Die arbeitslose Witwe aus dem Stadtteil Kreuzberg gibt der Technik die Schuld - der Computer müsse defekt gewesen sein. Die Anklage meint aber, die Spielerin habe ihren Lottoschein mit einer Farbkopie gefälscht.

Ein Mitarbeiter der Lottogesellschaft Berlin bezeichnete es zu Prozessbeginn als unmöglich, dass sechs korrekt angekreuzte Zahlen vom Scanner nicht gelesen werden. Bei 45 Millionen Lottoscheinen pro Jahr sei ein solcher Fall noch nicht vorgekommen, sagte der seit drei Jahrzehnten für die Gesellschaft tätige Kaufmann. Fälschungen kämen schon vor, aber nicht mit kompletter Zahlenfolge. Anhand des Schriftdrucks auf dem Schein habe er sofort gemerkt, dass die Zahlen nachträglich angekreuzt worden seien, erklärte der Zeuge im Gerichtssaal.

Auch das Amtsgericht hatte ursprünglich auf einen Betrugsversuch erkannt und der Witwe einen Strafbefehl über 4500 Euro ins Haus geschickt. Weil die Frau Widerspruch einlegte, setzte das Gericht dann doch eine ordentliche Hauptverhandlung zu dem Fall an. Der Prozess wird am 8. Februar fortgesetzt. (tso/dpa)

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