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Prozess: Mann missbraucht Tochter und Enkelin zugleich

Zuerst zeugte er mit seiner Stieftochter ein Kind, Jahre später verging er sich an dem kleinen Mädchen, das seine Tochter und Enkelin zugleich ist. Ab Montag muss sich der 67-Jährige vor Gericht verantworten. Dem Angeklagten drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Vor dem Landgericht Neuruppin muss sich ab Montag (13. Oktober) ein 67-Jähriger wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern verantworten. Der Mann soll zwischen 1994 und 1997 seine Tochter missbraucht haben. Der Mann ist auch der Großvater des Opfers. Erstmals soll die heute 21-Jährige im Alter von sieben Jahren vergewaltigt worden sein. Die Anklage wirft ihm schweren sexuellen Missbrauch in 19 Fällen vor - mögliche Höchststrafe: 15 Jahre Haft. Der Angeklagte wies bislang die Vorwürfe zurück.

Der Neuruppiner Staatsanwaltschaft zufolge steht fest, dass der 67-Jährige das Kind mit seiner Stieftochter gezeugt hat. Der Mann hatte sexuelle Kontakte zu seiner Stieftochter eingeräumt, aber bestritten, sich an ihr vergangen zu haben. Laut Staatsanwaltschaft wäre diese Tat ohnehin verjährt. Verjährt sei auch der mutmaßliche Inzest im Zusammenhang mit der Enkelin, nicht jedoch der Kindesmissbrauch.

Das mittlerweile 21 Jahre alte Opfer hatte im August 2007 Strafanzeige erstattet. Bereits vor Jahren sollen Ärzte das Amt nach einer Behandlung des damals elfjährigen Mädchens auf Missbrauchsspuren aufmerksam gemacht haben. Das Jugendamt soll aber nicht eingegriffen haben. Dazu sei die Behörde rechtlich auch nicht verpflichtet gewesen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Für die Verhandlung vor dem Landgericht sind zunächst acht Termine anberaumt. Das Urteil könnte demnach am 18. November gesprochen werden. (sgo/ddp/dpa)

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