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Bidens Kandidatin: Senatorin Kamala Harris

© Reuters/Mike Blake

Update

Reaktionen auf Bidens Vize: Trump ätzt gegen Harris – „Gegnerin, von der jeder träumt“

Joe Biden hat Senatorin Kamala Harris als Vize-Kandidatin für den Wahlkampf gegen Trump ausgewählt. Der US-Präsident twittert gleich Bosheiten.

US-Senatorin Kamala Harris wird Vize-Kandidatin des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden. Das gab der Herausforderer von Amtsinhaber Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl im November am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt.

Die 55-Jährige mit jamaikanisch-indischen Wurzeln sei eine "furchtlose Kämpferin für den kleinen Mann", schrieb Biden.

Harris werde sich am Mittwoch öffentlich äußern. Damit steht zum ersten Mal eine nicht-weiße Frau an der Seite eines US-Präsidentschaftskandidatin.

Die Senatorin ist selbst eine ehemalige Präsidentschaftsbewerberin und frühere Staatsanwältin. Die Tochter von Eltern aus Jamaika und Indien gilt als angriffslustig, was im Wahlkampf bei Vize-Kandidaten gerne gesehen wird.

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Harris bezeichnete ihre Verkündung als Vize des designierten demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Joe Biden als „Ehre“. Sie werde alles dafür tun, um Biden bei der Wahl im November zum Oberbefehlshaber zu machen, schrieb Harris auf Twitter. „Joe Biden kann das amerikanische Volk einen, weil er sein Leben damit verbracht hat, für uns zu kämpfen. Und als Präsident wird er ein Amerika aufbauen, das unseren Idealen gerecht wird.“

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Ihre Beziehung zu Biden gilt als gut, auch wenn die beiden im Präsidentschaftsrennen einige Male aneinandergerieten. Als Generalstaatsanwältin habe sie eng mit Bidens Sohn Beau zusammengearbeitet, zusammen hätten sie es mit den großen Banken aufgenommen, die arbeitende Bevölkerung unterstützt und Frauen und Kinder vor Missbrauch geschützt, erklärte Biden. „Ich war damals stolz und ich bin jetzt stolz, sie als meine Partnerin in dieser Kampagne zu haben.“

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[Kamala Harris - eine wie Obama. Lesen Sie hier eine Reportage über die Vize-Kandidatin aus dem Jahr 2019]

Während der Präsidentschaftsvorwahlen sorgte Harris im vergangenen Jahr mit harten Attacken auf Biden für Aufsehen. Sie warf ihm in TV-Debatten wohlwollende Äußerungen zu Senatoren vor, die vor Jahrzehnten die Rassentrennung befürworteten. Nach ihrem Ausstieg aus dem Vorwahlrennen versöhnten sich beide aber und Harris stellte sich hinter Biden.

Trump lästert per Twitter

US-Präsident Trump reagierte auf Twitter auf die Ankündigung seines Kontrahenten und veröffentlichte kommentarlos einen Videobeitrag über Biden und Harris. Darin werden die beiden Demokraten kritisiert und als "radikal links" bezeichnet.

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Anschließend kam von ihm direkt die erste Breitseite: „Sie hat gelogen. Sie hat Dinge gesagt, die nicht wahr waren“, sagte er, ohne genauer darauf einzugehen. Harris wolle die Steuern erhöhen, die Militärausgaben senken und sei gegen die Erdgas-Förderung per Fracking, zählte er auf. Das alles sind Ansichten, mit denen Trump versuchen könnte, seine republikanische Kern-Wählerschaft gegen Harris zu mobilisieren.

Trump ergänzte, Harris sei im Vorwahlkampf „bösartig“ über Biden hergezogen. Sein Vizepräsident Mike Pence gefalle ihm viel besser. Trumps Wahlkampfteam griff Harris in einem kurzen Video zudem als „Schwindlerin“ an. „Phony Kamala Harris“ sei extrem nach links gerückt, um die Gunst der Wähler zu gewinnen - diese hätten sie jedoch durchschaut.

Später legte Trump bei Twitter noch einmal nach und bezeichnete Harris als Traumgegnerin. Harris' Bewerbung um die Kandidatur für das Präsidentenamt ihrer Partei sei „schwach“ zu Ende gegangen und sie habe zum Schluss „fast null Unterstützung“ gehabt, schrieb der Republikaner. „Das ist die Art Gegnerin, von der jeder träumt“, schrieb Trump weiter.

Obama lobt Harris

Der ehemalige US-Präsident Barack Obama begrüßte Bidens Entscheidung ausdrücklich. Die 55-Jährige sei „mehr als bereit für die Aufgabe“, erklärte Obama am Dienstag.

„Wenn du im Oval Office bist, die schwersten Probleme abwägst, und eine Entscheidung, die du triffst, die Leben und Existenzen eines ganzen Landes beeinflusst - da brauchst du jemanden bei dir, der das Urteilsvermögen und den Charakter hat, um die richtige Entscheidung zu treffen“, betonte Obama. Sein ehemaliger Vize Biden habe die richtige Wahl getroffen: „Das ist ein guter Tag für unser Land. Jetzt lasst uns das Ding gewinnen.“

Die ehemalige US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton bezeichnete die Entscheidung als "historischen demokratischen Schein". Harris habe sich bereits als "unglaubliche Beamtin und Anführerin" erwiesen. Hillary Clinton erlag bei der US-Präsidentschaftswahl 2016 überraschend Donald Trump.

Biden hatte angekündigt, auf jeden Fall mit einer Frau als "running mate" bei der Präsidentenwahl am 3. November gegen Amtsinhaber Donald Trump antreten zu wollen.

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Infolge der landesweiten Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis war der Druck auf Biden gewachsen, eine nicht-weiße Frau aus der Liste der potenziellen Kandidatinnen zu wählen. Harris galt als Favoritin.

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Seine Entscheidung war mit Spannung erwartet worden, weil sie sich nicht nur auf seine Wahlchancen auswirken dürfte, sondern auch entscheidend auf die Zukunft des Landes auswirken könnte. Bei Amtsantritt wäre Biden 78 Jahre alt. Es wird erwartet, dass er nur eine Amtszeit lang regieren würde, sollte er die Wahl gewinnen. Als Vizepräsidentin könnte sich Harris an seiner Seite profilieren und den Weg dafür bereiten, sein Erbe anzutreten. Biden war Vizepräsident unter dem früheren Präsidenten Barack Obama.

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Biden liegt in Umfragen derzeit deutlich vor Trump. Wegen des komplizierten Wahlsystems sind diese Prognosen allerdings mit Vorsicht zu genießen. Zudem kann in den USA in den verbleibenden Wochen bis zur Wahl erfahrungsgemäß viel passieren.

Die Corona-Pandemie hat den Wahlkampf komplett auf den Kopf gestellt. Negativ wirkte sich das auf Bidens Kampagne bislang nicht aus. Trotz Trumps fast täglicher Auftritte blieb Biden seit der Zuspitzung der Krise zumeist zuhause in seinem Haus im Bundesstaat Delaware, ging zuletzt aber immer öfter in die Offensive. So stellte er einen Investitionsplan und seine Absichten im Kampf gegen den Klimawandel vor. (Tsp, dpa, AFP, Reuters)

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