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Erstmals seit der Wiedervereinigung ist die Bundesrepublik offenbar mit rechtsextremem Terror in größerem Ausmaß konfrontiert.

© dapd

Exklusiv

Rechtsextremer Terror: Polizei prüft mögliche weitere Anschläge von Neonazi-Trio

Die Zahl der Straftaten, die auf das Konto der mutmaßlichen rechten Terrorgruppe aus Jena geht, ist noch nicht ermittelt. Jetzt prüft die Polizei weitere Fälle, darunter zwei aus Berlin. Das erfuhr der Tagesspiegel aus Sicherheitskreisen.

Von Frank Jansen

Im Fall des Jenaer Neonazi-Trios wird die Polizei nach Informationen des Tagesspiegels auch drei weitere bislang ungeklärte Anschläge in Berlin und Saarbrücken erneut untersuchen. Das betreffe, wie in Sicherheitskreisen am Sonnabend zu erfahren war, den im Dezember 1998 verübten Sprengstoffanschlag in Berlin auf das Grab von Heinz Galinski, dem einstigen Präsidenten des Zentralrats der Juden; den ebenfalls mit Sprengstoff begangenen Anschlag auf die Wehrmachtsausstellung im März 1999 in Saarbrücken sowie den Sprengstoffanschlag auf den jüdischen Friedhof in Berlin-Charlottenburg im März 2002. Bei allen drei Angriffen wurde schwerer Sachschaden verursacht. Die Polizei vermutete Rechtsextremisten als Täter, konnte jedoch keinen Verdächtigen ermitteln.

Es werde jetzt bei den Ermittlungen zu den mutmaßlichen terroristischen Aktivitäten des Jenaer Neonazi-Trios "alles aufgerollt", was seit Ende der 1990er Jahre an schweren Verbrechen mit möglicherweise rechtsextremem Hintergrund nicht aufgeklärt werden konnte, hieß es in Sicherheitskreisen.  

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