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Panorama: Retter unter Verdacht

War die tödliche Explosion in Texas ein Anschlag?

Washington - Die Untersuchung zur Explosion einer Düngemittelfabrik in der Gemeinde West in Texas Mitte April, bei der 14 Menschen getötet und 200 verletzt worden waren, nimmt eine überraschende Wende. Die Polizei nahm einen Mann fest, der bis vor kurzem als Rettungssanitäter gearbeitet hatte und einer der ersten Helfer bei der Brandkatastrophe war. Im Haus des 31-jährigen Bryce Reed seien Teile einer Rohrbombe und Sprengstoff-Vorräte gefunden worden, hieß es.

Nun spekulieren US-Medien, ob ein Anschlag die schwere Explosion ausgelöst hat, bei der große Teile des Ortes zerstört wurden. Die Ermittler betonen jedoch, es gehe um zwei getrennte Untersuchungen. „Wir wissen nicht, ob ein Zusammenhang besteht“, sagte Chefermittler Steven McCraw. „Wir wollen sichergehen, dass keine Spur ungeprüft bleibt.“ Gegen Reed werde bisher wegen verbotenen Sprengstoffbesitzes ermittelt. Die Ursache der Explosion ist weiter unklar.

Reed war nach dem schweren Brand durch Geltungsdrang aufgefallen. Er gab zahlreiche Interviews und stellte sich als Rettungssanitäter vor. Inzwischen weiß man, dass er die Anstellung wenige Tage zuvor verloren hatte. Die Gründe für die Entlassung sind nicht öffentlich bekannt. Bei der Trauerfeier für die Opfer hielt er eine bewegende Ansprache zu Ehren von Cyrus Reede, einem Sanitäter, der bei dem Unglück ums Leben kam. Weil beide denselben Nachnamen haben und Bryce sagte, Cyrus sei „ein Bruder für mich gewesen“, bekamen viele Zuhörer den Eindruck, die beiden seien Geschwister. In Wahrheit sind Bryce und Cyrus nicht verwandt und waren „nicht einmal enge Freunde“, betont Cyrus’ Vater. cvm

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