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Panorama: Richter rügen Kachelmanns Ex-Geliebte Gericht: Aussagen in

der Presse sind respektlos

Die Richter im Verfahren gegen Jörg Kachelmann scheinen mit manchen Zeuginnen langsam die Geduld zu verlieren. Am Dienstag warfen sie erstmals einer Ex-Geliebten des früheren TV-Moderators „Respektlosigkeit gegenüber dem Gericht“ vor. Es sei der Rolle eines Zeugen „nicht angemessen“, sich zunächst in der Presse und erst danach vor Gericht zu äußern, sagte Richter Joachim Bock in Mannheim. Die Strafkammer wolle sich „nicht am Nasenring durch die Manege führen lassen“.

Grund der Kritik war das Eingeständnis einer Zeugin, für einen Auftritt in der Illustrierten „Bunte“ vor Prozessbeginn 50 000 Euro erhalten zu haben. Die Frau sagte am Dienstag, sie habe auf diese Weise ihre gescheiterte Beziehung mit Kachelmann aufarbeiten wollen. Es war das erste Mal, dass die Öffentlichkeit zur Aussage einer einer Ex-Geliebten nicht ausgeschlossen war. Bislang hatte der Persönlichkeitsschutz Vorrang. Die Kammer war nun aber der Auffassung, die Details zu den Geschäften mit den Medien könnten auch vor Zuschauern erörtert werden. Kachelmanns Verteidiger Johann Schwenn ist überzeugt, auch in anderen Fällen sei Geld geflossen. Er sieht die Aussagen verschiedener Zeuginnen in dem Vergewaltigungsverfahren diskreditiert. Zur Aufklärung der Tatnacht können sie ohnehin wenig beitragen, das Gericht erhofft sich von ihnen Aufschluss über Kachelmanns Persönlichkeit.

Eine der Zeuginnen, eine 25-jährige Studentin, soll der Angeklagte jetzt geheiratet haben, berichtete die „Bild“. Eine Bestätigung dafür gab es nicht, Kachelmann war aber zuletzt mit einem Ring am Finger erschienen. Zweifel an dem Bericht weckte die Auswahl eines Fotos, das die angebliche Ehefrau „Miriam“ zeigen soll. Es handelt sich jedoch um die Berliner Schauspielerin Katrin Hamann, die früher in Leipzig mit der Hobbydarstellerin „Miriam“ Theater probte. neu/dapd

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