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Panorama: Riesa will einen schiefen Turm bauen

Der schiefe Turm von Pisa ist wiedereröffnet, der schiefe Turm von Riesa harrt noch seiner Erbauung. Als "Hommage an die Stadt Pisa / Toskana" wollen die Initiatoren um den Künstler Wolfgang Nieblich ihr Projekt verstanden wissen.

Der schiefe Turm von Pisa ist wiedereröffnet, der schiefe Turm von Riesa harrt noch seiner Erbauung. Als "Hommage an die Stadt Pisa / Toskana" wollen die Initiatoren um den Künstler Wolfgang Nieblich ihr Projekt verstanden wissen. Ein 55 Meter hoher und um sechs Prozent geneigter Turm soll am Poppitzer Platz entstehen, verbunden mit dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude der ehemaligen sächsischen Kaserne als Sitz des Heimatmuseums der 40 000-Einwohner-Kommune. Als Hauptnutzer ist die Stadtbibliothek vorgesehen, die die sechs Hauptgeschosse beziehen soll, während auf der Spitze ein Turmrestaurant zum Blick über die sächsiche Industriestadt einladen soll. Im Erdgeschos soll ein Buch- und Museumsladen einziehen, denn Geld soll und muss das Bauwerk natürlich auch einspielen. Überhaupt ist das Projekt keine bloße Idee. Erste Umrisse eines Finanzierungskonzeptes zeichnen sich ab. 15 Millionen Mark soll der reine Turmbau kosten, für den - Nieblich zufolge - bereits sechs Millionen Mark an Sponsorengeldern beziehungsweise Sachleistungen zugesagt worden sind. Mit vier Millionen Mark ist der Freistaat Sachsen dabei - und "fünf Millionen suchen wir noch auf dem freien Markt". Die Vermietung an die Stadtbibliothek sichert die Wirtschaftlichkeit. Ansonsten setzt Nieblich auf die Anziehungskraft für Touristen. Die Stadt Riesa ist jedenfalls begeistert von dem Pisa-Doppelgänger: Der Stadtrat stimmte bereits für das Projekt. "Kreativer" müsse die Stadt sein, hatte der neue Oberbürgermeister Köhler zur Amtseinführung im vergangenen August gefordert. Wolfgang Nieblich jedenfalls hat die Botschaft verstanden.

BS

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