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Mehrere Länder wie Kenia und Somalia sind von der Heuschreckenplage betroffen.

© Patrick Ngugi/AP/dpa

Riesige Schwärme plagen Ostafrika: Somalia ruft wegen Heuschrecken Notstand aus

Die UN hatten bereits vor einer Plage durch Heuschrecken in Ostafrika gewarnt. Somalia ist jetzt extrem betroffen. Nahrung von Mensch und Tier ist gefährdet.

Die Schwärme sind ungewöhnlich groß und vernichten die Nahrungsgrundlage von Mensch und Tier: Wegen einer Heuschreckenplage hat Somalia den Notstand ausgerufen. Die massenhafte Vermehrung der Wüstenheuschrecken bedrohe die ohnehin instabile Versorgungslage in dem zu den ärmsten Staaten der Welt zählenden ostafrikanischen Land, erklärte das Agrarministerium am Sonntag in Mogadischu.

Heuschrecken plagen Somalia, Kenia und Äthiopien

Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) hatte vor rund zwei Wochen vor einer Heuschreckenplage in ganz Ostafrika gewarnt. Die Insekten vermehrten sich dank der derzeitigen Wetterbedingungen in Somalia, Kenia und Äthiopien mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit. Sollten die Tiere nicht rasch wirksam bekämpft werden, drohe bis Juni eine Vermehrung um das 500-fache, warnten die Experten.

Mit der Ausrufung des Notstands wollen die somalischen Behörden die Maßnahmen im Kampf gegen die gefräßigen Plagegeister bündeln und rasch Geld bereitstellen. Es sei entscheidend, die Lage vor der Erntezeit im April unter Kontrolle zu bringen, erklärte das Ministerium.

„Wenn wir jetzt nicht handeln, riskieren wir eine schwere Ernährungskrise, die wir uns nicht erlauben können“, erklärte Landwirtschaftsminister Said Hussein Iid. Teil der Notmaßnahmen ist eine stärkere Überwachung der Schwärme und die Unterstützung der Bauern bei der Ernte, die traditionell im April beginnt.

Wüstenheuschrecken leben normalerweise als Einzelgänger. Unter bestimmten Bedingungen schließen sie sich zu riesigen Schwärmen zusammen und beginnen zu wandern. Der FAO zufolge können sie bis zu 150 Kilometer am Tag zurücklegen und in ihrem Drang zu fressen und sich zu vermehren ganze Landstriche verwüsten.

Am Samstag hatte Pakistan wegen einer Heuschreckenplage den Notstand ausgerufen. Die Behörden fürchten angesichts der gefräßigen Insekten um die Ernährungssicherheit des südasiatischen Landes. Die Heuschreckenschwärme waren im vergangenen Juni aus dem westlichen Nachbarland Iran nach Pakistan eingedrungen und hatten sich zuerst im Südwesten des Landes über Baumwolle, Weizen, Mais und anderes Getreide hergemacht. Von der südlichen Provinz Sindh zogen sie bis in die nordwestliche Provinz Khyber Pakhtunkhwa. „Wir stehen der schlimmsten Heuschreckenplage in mehr als zwei Jahrzehnten gegenüber und haben entschieden, den nationalen Notstand zu erklären“, sagte Informationsminister Imran Khan. (AFP, epd, dpa)

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