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Saarbrücken: Polizist soll Mann bedroht und misshandelt haben

Schläge, Tritte und eine Todesdrohung mit der Dienstwaffe: Gegen einen Polizisten aus dem Saarland werden schwere Vorwürfe erhoben. Während der Mann sie abstreitet, hat ein Kollege gestanden.

Mit der durchgeladenen Dienstwaffe in der Hand soll ein saarländischer Polizist einem Randalierer den Tod angedroht haben: Wegen dieses Vorwurfs und weiterer mutmaßlicher Übergriffe hat die Staatsanwaltschaft Saarbrücken gegen den 30-Jährigen Anklage erhoben. Das teilte die Behörde am Dienstag mit und bestätigte damit Medienberichte. Dem Beamten werden unter anderem gefährliche Körperverletzung im Amt, Verfolgung Unschuldiger, Freiheitsberaubung und Bedrohung vorgeworfen.

Einem fünf Jahre jüngeren Kollegen des Mannes, der den 30-Jährigen nicht abgehalten haben soll, wird Körperverletzung durch Unterlassen vorgeworfen. Der vom Dienst suspendierte 30-Jährige streite die Vorwürfe im Wesentlichen ab. Sein Kollege habe gestanden. Wann die Verhandlung vor dem Amtsgericht beginnt, steht noch nicht fest.

Waffe durchgeladen und mit dem Tod gedroht

Laut Anklage waren die Beamten am 9. Februar 2014 mit dem ruhig gewordenen Randalierer im Wagen umhergeirrt, weil sie ein Haus nicht fanden, an dem sie ihn absetzen sollten. Auf einem Feldweg soll der Ältere den Mann dann aus dem Auto gezogen, ihm Pfefferspray ins Gesicht gesprüht und ihn getreten haben. Er habe einen Fuß auf den Rücken des am Boden liegenden Mannes gestellt, seine Waffe durchgeladen und ihm mit dem Tod gedroht. Außerdem soll er ihm mit einem Stock auf den Kopf geschlagen haben. Das mutmaßliche Opfer verspürte laut Staatsanwaltschaft Todesangst. Der jüngere Beamte soll ihm nicht zu Hilfe gekommen sein.

Zuvor soll der 30-Jährige bei einer Autokontrolle zwei Insassen attackiert haben, ohne dass dies gerechtfertigt war. Dem einen schlug er laut Anklage dreimal auf den Hinterkopf und trat ihn dreimal gegen die Schulter. Ein Jahr zuvor soll der Beamte seine damalige Freundin nach einem Streit am Verlassen der Wohnung gehindert haben. Dabei habe die Frau mehrere Hämatome an den Armen erlitten. (dpa)

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