Sachsen-Anhalt: Jugendliche attackieren in Naumburg Journalisten mit Messer

Im sachsen-anhaltischen Naumburg ist ein freier Mitarbeiter der Lokalzeitung angegriffen und durch einen Messerstich in den Bauch verletzt worden. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des „Naumburger Tageblatt“, einer Lokalausgabe der in Halle/Saale erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“, bereits am Freitagabend. Das Opfer sei freier Mitarbeiter der Zeitung.

Nach der dortigen Darstellung wollte der 59-Jährige nach einem Einkauf im Supermarkt in sein Auto steigen, als drei Jugendliche auftauchten, sein bespuckt und eine obszöne Gesten gezeigt worden sein soll. Als der Mann das Trio zur Rede stellen wollte, habe er einen Schlag in den Bauch erhalten, ein anderer Jugendlicher habe den Hitlergruß gezeigt. Dass ein Messer im Spiel war, habe er zunächst nicht bemerkt: „Erst später im Wagen habe ich gesehen, dass es am Bauch nass und alles rot ist. Zuhause habe ich dann die Polizei alarmiert.“ Der Mann liege jetzt im Krankenhaus, Organe seien aber glücklicherweise nicht getroffen worden.

Die örtliche Polizei bestätigte den Vorfall im Grundsatz. Die Tatwaffe wird nicht näher qualifiziert, allerdings spricht auch die Polizei von einer Stichverletzung. "Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen", heißt es in der Pressemitteilung des Polizeireviers Burgenlandkreis. Bisher habe man allerdings noch keine Hinweise auf die Täter erlangen können. Darauf, dass die Tat im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit des Angegriffenen stehen könnte, hat die Polizei bisher ebenfalls keine Hinweise.

Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ rechnet damit, dass die Zahl gewalttätiger Angriffe auf Medienvertreter 2018 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gestiegen ist. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit gab es bis Mitte September bereits 22 tätliche Übergriffe auf Journalisten. (Tsp, epd)