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Sachsen-Anhalt: Kaum noch Hoffnung für drei Verschüttete

UPDATENach dem Erdrutsch in einem ehemaligen Braunkohleabbaugebiet in Nachterstedt bei Magdeburg besteht für drei Vermisste kaum noch Hoffnung. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer bezeichnete ihre Überlebenschancen am Sonntag bei einem Besuch der Unglücksstelle am Concordia-See als "denkbar gering".

Der Absturz eines Uferhangs in der kleinen Gemeinde Nachterstedt bei Magdeburg hatte am frühen Samstagmorgen ein Doppelhaus und die Hälfte eines Nachbarhauses in den gefluteten Tagebau gerissen. Eine 48-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 50 und 51 Jahren wurden offenbar in den Schlammmassen begraben.

Eine vierte vermisste Person hatte sich gegen Mittag bei der Polizei gemeldet. Bei dem 22-Jährigen handelt es sich um den Sohn eines Opfers. Der Jugendlich ist taubstumm und habe deshalb erst spät von dem Unglück erfahren, erklärte eine Polizeisprecherin.

Bis zum Nachmittag waren die Rettungskräfte nicht bis zu der 140 Meter unterhalb der Abbruchkante gelegenen Unglückstelle vorgedrungen, da die Gefahr von weiteren Erdrutschen bestand. Nach Aussage von Böhmer solle mit der Bundeswehr nach Bergungsmethoden gesucht werden.

Allerdings schließen Fachleute nicht aus, dass mögliche Opfer gar nicht mehr geborgen werden können. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Böhmer erklärte das gesamte Territorium um den Concordia-See zum regionalen Katastrophengebiet. 39 Personen können bis auf weiteres nicht in ihre Häuser zurück. Böhmer sagte ihnen im Fall einer Dauersperrung eine unbürokratische Schadenersatzregelung durch die Lausitzer-Mitteldeutsche Bergbauverwaltung zu. Über die Ursache des Unglücks wird weiter gerätselt. Der Dezernatsleiter für Altbergbau im Land Sachsen-Anhalt, Gerhard Jost, sagte: "Ich weiß es nicht." Ein Gutachten solle Aufschluss bringen. Dies könne aber Monate dauern.    

Mathias Kasuptke

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