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Sachsen: Leiche von Ayla gefunden

Die am Dienstag entführte sechsjährige Ayla aus Zwickau ist tot. Ihr Entführer hat nach Polizeiangaben die Tötung des Kindes im Verhör gestanden. Wie das Mädchen genau starb, stehe aber noch nicht fest, teilte die sächsische Polizei am Donnerstag mit.

Zwickau (19.05.2005, 10:46 Uhr) - Die Obduktion der wenige Stunden zuvor in einem Wald gefundenen Leiche sei noch nicht abgeschlossen, sagte eine Sprecherin. Die tote Ayla wurde nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag kurz nach 1.00 Uhr in der Nähe von Zwickau entdeckt. Der 37 Jahre alte Verdächtige, der wegen Sexualdelikten vorbestraft und den Angaben zufolge selbst Vater von zwei Kindern ist, hatte die Ermittler zum Fundort geführt.

Nähere Angaben, wo die Kleine gefunden wurde, machte die Polizei vorerst nicht. Für 14.00 Uhr war eine Pressekonferenz geplant. Ayla war am Dienstag gegen 7.45 Uhr auf dem Weg zur Schule von dem Täter gepackt und gewaltsam in den Kofferraum seines Autos gesteckt worden. Nur knapp zwölf Stunden nach der Entführung war der 37- Jährige in seinem Haus als Verdächtiger festgenommen worden. Zunächst verweigerte er für viele Stunden jede Aussage. Auf die Spur des arbeitslosen Fliesenlegers kam die Polizei, weil ein Zeuge das Auto des Entführers gut beschreiben und bruchstückhaft das Kennzeichen angeben konnte.

Der vorbestrafte Mann aus Reinsdorf bei Zwickau brach aber laut Polizei am Mittwoch gegen 15.00 Uhr erstmals bei einer Vernehmung sein Schweigen. Zunächst räumte er nur die Entführung des Kindes ein. Gegen 23.00 Uhr habe er dann vor dem Ermittlungsrichter auch die Tötung Aylas zugegeben. Er führte Richter, Staatsanwalt und Polizei zu dem Waldgebiet. Etwa um 3.00 Uhr wurde gegen den Vater von zwei Kindern Haftbefehl erlassen. Er kam ins Gefängnis Zwickau. Die Taten, für die der Mann zu zwei Jahren Haft verurteilt worden war, liegen rund sieben Jahre zurück.

Bei der Suche nach Ayla waren etwa 500 Beamte sowie Kräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk im Einsatz. Die Ermittlungen führte eine Sonderkommission mit 65 Beamten. Ein anfangs von der Polizei geäußerter Verdacht gegen Aylas türkischen Vater hatte sich schnell als haltlos erwiesen. (tso)

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