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Salomonen: Tsunami-Gebieten drohen Seuchen

Zu wenig Trinkwasser und keine sanitären Anlagen: Nach dem Tsunami auf den Salomonen-Inseln warnt die Regierung vor Seuchengefahr.

Honiara/Sydney - Die Behörden fürchteten Malaria und Durchfallerkrankungen, sagte Regierungssprecher George Herming. "Die größte Sorge sind mangelndes Trinkwasser, fehlende Sanitäranlagen und zu wenig Medikamente, um Malaria vorzubeugen", schrieb Herming auf der Webseite des Premierministers. Hauptproblem ist die Logistik: der Flughafen der besonders betroffenen Provinzhauptstadt Gizo war durch das Erdbeben und die Tsunamiwelle am Montag überschwemmt und schwer beschädigt worden. Größere Schiffe brauchen aus der Hauptstadt Honiara mehr als 20 Stunden bis nach Gizo. Die Regierung ging am Freitag von 34 Toten aus. "Viele werden noch vermisst", sagte Herming.

In Gizo ist die Lage besonders dramatisch, weil tausende Menschen obdachlos geworden waren und jetzt auf engsten Raum zusammen hausen. Die meisten hatten sich in den Hügeln hinter der Stadt zunächst notdürftig Planen zwischen Bäume gespannt, aber dort gibt es weder Flüsse für Trinkwasser noch Toiletten. In der Stadt sind unzählige Häuser beschädigt oder durch Riesenwellen unbewohnbar geworden. Die Menschen trauen sich auch nicht zurück, weil die Region seit dem schweren Beben am Montag immer wieder von heftigen Nachbeben erschüttert worden ist. Am Donnerstag traf aber eine Ladung mit Zelten ein, so dass die Menschen sich wenigstens notdürftig vor Moskitos schützen konnten.

Die Regierung berichtete von schwer traumatisierten Menschen. Die Bewohner der westlichen Inseln brauchten dringend psychologische Hilfe, sagte Julian Makaa von der Katastrophenbehörde am Donnerstag nach einem ersten Augenschein vor Ort. (tso/dpa)

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