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Panorama: Sanierung des Atomiums verschoben - US-Geldgeber zieht sich zurück

Düstere Schatten drohen sich über das baufällige Wahrzeichen der belgischen Hauptstadt zu senken. Seit der Weltausstellung 1958 gilt die millionenfache Vergrößerung eines Eisenkristalls als eine der beliebtesten Touristenattraktionen von Brüssel.

Düstere Schatten drohen sich über das baufällige Wahrzeichen der belgischen Hauptstadt zu senken. Seit der Weltausstellung 1958 gilt die millionenfache Vergrößerung eines Eisenkristalls als eine der beliebtesten Touristenattraktionen von Brüssel. Doch das in die Jahre gekommene Atomium bedarf dringend einer umfassenden Restaurierung. Jahrelang hatte sich die städtische Betreibergesellschaft vergeblich um Geldgeber zum Erhalt der futuristischen Aluminiumkonstruktion bemüht.

Im vergangenen Sommer bekundete schließlich der US-Konzern Hyperport seine Bereitschaft, die Millionenkosten für die Renovierung zu übernehmen und das Atomium zum Mittelpunkt eines neuen Freizeitparks zu machen. Doch die Hoffnung, dass das Atomium bald wieder glänzt, ist vorläufig geplatzt: Diese Woche gab Hyperport bekannt, sich aus dem Projekt zurück zu ziehen. Wegen betriebsinterner Umstrukturierungen habe Hyperport all seine geplanten Investitionen vorläufig abgeblasen, berichtet Freddy Thielemans, der Vorsitzende der Atomiumstiftung: "Wir müssen jetzt neue Geldgeber suchen." Auf sieben Milliarden Belgische Francs (350 Millionen Mark) seien die Investitionen für den Freizeitpark und die Renovierung des Atomiums kalkuliert gewesen: "So einen Betrag kann man nicht auf die Schnelle organisieren". Doch Eile ist bei der Instandhaltung des eigentlich nur für die Zeit während der Weltausstellung gebauten Atomiums geboten. Wind und Wetter haben vor allem der Fassade der Touristenattraktion erheblich zugesetzt. "Ich habe Angst, dass beim nächsten großen Sturm sich einige Platten lösen könnten," so Thielemans. Zwar habe der belgische Staat im vergangenen Jahr beinahe zwei Millionen Mark für die dringendsten Reparaturen zugesagt, aber noch nicht ausbezahlt: "Aber die Sanierungsarbeiten müssen spätestens im nächsten Jahr in Angriff genommen werden. Sonst fürchte ich, dass Teile des Atomiums bald einfach abfallen."

Thomas Roser

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