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Eine Frau betrachtet 2010 eine originalgetreue Kopie des "Jakobsbuchs" in Santiago de Compostela, Spanien. Das Original des mittelalterlichen Reiseführers für Pilger auf dem Jakobsweg war im Juli 2011 aus der Kathedrale von Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens entwendet worden.

© dpa

Santiago de Compostela / Jakobsweg: Prozess um Diebstahl des Jakobsbuchs eröffnet

Vor dreieinhalb Jahren wurde das Jakobsbuch gestohlen, einer der ältesten Reiseführer der Welt. Seit Montag muss sich der Elektriker der Kathedrale in Santiago de Compostela vor Gericht verantworten.

Dreieinhalb Jahre nach dem Diebstahl des Jakobsbuchs, eines der ältesten Reiseführer der Welt, hat in Santiago de Compostela der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der frühere Elektriker der Kathedrale in der nordwestspanischen Stadt muss sich seit Montag vor einem Gericht wegen des Vorwurfs verantworten, das Manuskript aus dem 12. Jahrhundert im Juli 2011 aus dem Gotteshaus entwendet zu haben.

Der Angeklagte wird auch beschuldigt, weitere Kunstschätze und größere Summen von Bargeld aus der Kathedrale gestohlen zu haben. Er hatte die Tat anfangs gestanden, später aber widersprüchliche Aussagen gemacht. Die Staatsanwaltschaft fordert für ihn 15 Jahre Haft, die katholische Kirche verlangte als Nebenklägerin eine Haftstrafe von 31 Jahren. Die Verteidigung beantragte eine Einstellung des Verfahrens, weil nach ihrer Ansicht die Ermittler Videoaufzeichnungen und anderes Beweismaterial auf unzulässigem Wege beschafft haben sollen.

Die gestohlene Schriftensammlung, die auf Latein „Liber Sancti Jacobi“ oder „Codex Calixtinus“ genannt wird, war ein mittelalterlicher Reiseführer für Pilger auf dem Jakobsweg. Sie wurde ein Jahr nach dem Diebstahl in einer Garage im Wohnhaus des Angeklagten sichergestellt. Neben dem Handwerker sind dessen Ehefrau und ein Sohn angeklagt. (dpa)

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