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Saragossa: Wasser-Expo von Flut bedroht

Lange Zeit war der Ebro ein dünnes Rinnsal. Es herrschte Dürre in Spanien. Dann regnete es den ganzen Mai. Und nun, kurz vor der Eröffnung der Weltausstellung mit dem Thema "Wasser“ in Saragossa, ist er zu einem reißenden Strom angewachsen.

Der Regen war so mächtig, dass der zweitlängste Fluss Spaniens bereits die Ufer- und Grünzonen der „Expo 2008“ sowie das Amphitheater unter Wasser setzte. Die Organisatoren der Expo, die am 14. Juni öffnen soll, sind am Rand eines Nervenzusammenbruchs. Das 25 Fußballfelder große Weltausstellungsareal verschanzt sich in diesen Tagen hinter einem Wall aus Sandsäcken. Der „Eisberg“, eine schwimmende Bühnen-Stahlinsel im Fluss, auf der vor den Augen von König Juan Carlos das Eröffnungsspektakel stattfinden sollte, musste in Windeseile wieder abgebaut werden. Immerhin geht der Wasserpegel des Ebro langsam wieder zurück. Expo-Chef Roque Gistau sagte, die Ausstellungspavillons seien nicht beschädigt worden.

Mehrere Milliarden Euro wurden in den letzten Jahren in die Umgestaltung des Ebros gesteckt, der die alte Königsstadt Saragossa mit ihren 650 000 Einwohnern in zwei Hälften schneidet. Brücken, Parks und Promenaden wurden geschaffen, um die Bürger wieder mit ihrem Fluss, der lange Zeit vor allem als Kloake und Schuttabladeplatz gedient hatte, zu versöhnen. Neues Schmuckstück ist jetzt das Expo-Gelände, das in einer Fluss-Schleife am nordwestlichen Stadtrand heranwuchs. Mehr als 100 Länder stellen dort ihre Vision zur Zukunft des Elementes Wasser vor. Bis zum 14. September werden mehr als sechs Millionen Besucher erwartet.

Ralph Schulze

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