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Panorama: Schiffsunglück: Flüchtlinge ertrinken in der Ägäis

Den Versuch, sich in einem Schnellboot illegal von der Türkei nach Griechenland bringen zu lassen, haben am Donnerstagabend mindestens sechs Menschen mit dem Leben bezahlt. Das 15 Meter lange Schiff, auf dem die Armutsflüchtlinge über die Ägäis gebracht werden sollten, wurde nach einem Motorschaden vor der Kykladeninsel Mykonos auf ein Riff getrieben und sank.

Den Versuch, sich in einem Schnellboot illegal von der Türkei nach Griechenland bringen zu lassen, haben am Donnerstagabend mindestens sechs Menschen mit dem Leben bezahlt. Das 15 Meter lange Schiff, auf dem die Armutsflüchtlinge über die Ägäis gebracht werden sollten, wurde nach einem Motorschaden vor der Kykladeninsel Mykonos auf ein Riff getrieben und sank. 59 Menschen, unter ihnen sechs Frauen und sieben Kinder, konnten gerettet werden. Bis zum Freitag wurden sieben Leichen gefunden. Die Küstenwache suchte nach vier Vermissten. Bei den Flüchtlingen handelt es sich überwiegend um irakische Kurden. Der 50-jährige griechische Kapitän des Schiffes und sein Komplize sind unter den Geretteten und wurden festgenommen. Sie waren vom Hafen Piräus ausgelaufen und hatten die Flüchtlinge in der Türkei an Bord genommen.

Fast täglich versuchen Armutsflüchtlinge aus nahöstlichen, asiatischen und afrikanischen Ländern, von der Türkei über die Ägäis nach Griechenland oder Italien zu gelangen. Sie zahlen ihren Schleusern für die Überfahrt mitunter mehrere tausend Dollar. Immer wieder kommt es zu Tragödien, wenn die oft überladenen und altersschwachen Flüchtlingsboote sinken. Die türkischen Behörden haben im vergangenen Jahr 850 Menschenschmuggler festgenommen, gegenüber 98 vor drei Jahren. Die Zahl der festgenommenen illegalen Einwanderer hat sich in der Türkei von 48 000 im Jahr 1999 auf 94 000 in 2000 rund verdoppelt. Die griechischen Behörden stellten im vergangenen Jahr 259 403 illegale Einwanderer, eine Zunahme von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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