zum Hauptinhalt
Der US-Bundesstaat New York setzt in den am meisten betroffenen Gebieten in der Nähe der kanadischen Grenze - wie hier in West Seneca - Militärpolizei und Soldaten ein.

© dpa

Schneemassen in Buffalo: Gefährlicher als die Kälte ist die Wärme

Harte Winter sind die Bewohner von Buffalo gewohnt, aber bis zu zwei Meter Schnee sind selten. Langsam reicht es. Und am Wochenende drohen wärmere Temperaturen und Regen - das ist gar keine gute Nachricht.

In den USA versinkt die Region um die Niagarafälle seit Tagen im Schnee, und die Menschen haben es langsam satt. In der am stärksten betroffenen Stadt Buffalo sind Tausende laut lokalen Medienberichten regelrecht in ihren Häusern gefangen. „Holt uns hier raus!“ zitierte die Zeitung „Buffalo News“ die Schwestern Rosann Sessamen und Colleen Roger. Dank meterhohen Schnees könnten sie die Türen zu ihrem Zweifamilienhaus nicht öffnen. Sie hätten zwar genügend Wasser und Essen, und die Heizung liefe, aber: „Es reicht langsam.“ Mehr als 5000 Menschen waren mittlerweile beim Schneeräumen im Einsatz. Nachdem Straßen und Wege passabel gemacht wurden, halfen Freiwillige, Dächer vom Schnee zu befreien, wie Mark Poloncarz vom Landkreis Erie County sagte. Teilweise wurde schweres Gerät eingesetzt.
In Buffalo liegen mancherorts schon fast zwei Meter Schnee. Am Freitag wurde starker Wind erwartet, der zu Schneeverwehungen führen könnte. Am Wochenende könnte es noch schlimmer kommen: Es soll deutlich wärmer werden. Befürchtet wird, dass Schmelzwasser und Regen dann zu schweren Überschwemmungen führen.
Wenn Schneemassen auf den Dächern nass werden, drohen Gebäude einzustürzen. „Der Schnee fungiert dann zunächst als Schwamm, der das Wasser erst einmal aufnimmt“, sagte Poloncarz dem Sender CNN.
Im Großraum Buffalo sind bereits zwei Dutzend Dächer eingestürzt.

Bisher starben zehn Menschen infolge des Schnees

Beim Familienbetrieb „Amos Zittel & Sons“ in der Ortschaft Eden kollabierten Gewächshäuser, Pflanzen im Wert von mehreren Millionen Dollar wurden vernichtet. „Wir haben soviel verloren“, sagte Inhaber Paul Zittel der „Buffalo News“.
Durch den Wintereinbruch starben bislang mindestens zehn Menschen, einige erlitten beim Schneeschippen einen Herzinfarkt. Anfangs war an Räumung nicht zu denken.
In Buffalo könnte sich der Schnee am Freitag stellenweise weit über zwei Meter auftürmen, warnten Meteorologen vom Weather Channel. „Wenn wir Euch sagen: „Bleibt zu Hause“, dann bleibt auch wirklich daheim“, rief New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo die Menschen in der Region auf. Auch im Bundesstaat Michigan wird Schnee erwartet.
„Upstate New York“, die nördliche Region des Bundesstaates an der kanadischen Grenze, ist harte und schneereiche Winter gewohnt. Noch vor ein paar Tagen waren es aber milde 15 Grad Celsius - und so warm soll es am Sonntag und Montag auch wieder werden. Weitere Niederschläge sind vorhergesagt, die dann als Regen niedergehen würden. Helfer befürchten dann ein Flut- und Schlammchaos. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false