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Nena

© ddp

Schockierte Eltern: Gewaltprobleme an Nenas Schule

Die von Sängerin Nena mitgegründete "Neue Schule Hamburg" steckt ein halbes Jahr nach der Eröffnung in einer Krise. Inzwischen sollen mindestens acht Eltern ihre Kinder von der Privatschule genommen haben.

An der Schule, die von der deutschen Pop-Ikone Nena ("99 Luftballons") gegründet wurde war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen unter Schülern gekommen - das berichtet die Illustrierte  "Stern" in ihrer neuen Ausgabe. Nena (48), von deren vier Kindern drei die Ganztagsschule besuchen, wollte sich dazu nicht äußern. Ihre PR-Agentur erklärte: "Die exponierte Stellung des Gründungsmitglieds Nena Kerner mahnt zur Zurückhaltung."

Ein zehnjähriger Ex-Schüler berichtete dem Magazin: "Die großen Jungs haben mich getreten, an den Kopf und ins Gesicht. Einmal hat sich ein Großer auf meine Brust gesetzt, bis ich keine Luft mehr bekam." Eine Mutter klagt: "Die Kleinen wurden von den Großen gemobbt, die Lehrer sind nicht eingeschritten." Die Schulleitung erklärte dem "Stern", Gewalt werde in keiner Weise toleriert, räumte laut Magazin aber ein, dass ein Schüler eine Gehirnerschütterung erlitten habe und ambulant behandelt werden musste.

Schule nach amerikanischem Vorbild

Nenas  ("99 Luftballons") Schule ist die erste in Deutschland nach dem Vorbild der amerikanischen "Sudbury Valley School". Nach dem Konzept entscheiden die Schüler selbst, was, wann und wie sie lernen. Es gibt keinen Stundenplan, keine Fächer oder Klassen. Zum Unterricht verabreden sich die Schüler mit den Lehrern, wenn sie es wollen. "Die Schule ist total unorganisiert", klagt eine Mutter. Mindestens zwei Lehrer hätten seit der Eröffnung der Schule im September gekündigt, schreibt das Magazin. Für die 85 Kinder im Alter zwischen fünf und 18 Jahren seien sechs Lehrer vorgesehen.

Die Schulaufseherin Eva Neumann-Roedenbeck sagte dem "Stern": "Eltern haben uns über die Probleme informiert, wir geben das an die Schule weiter." Ein Schulversuch könne zwar erst nach einiger Zeit beurteilt werden, doch "Eltern, die ihr Kind dorthin geben, tragen viel Verantwortung." (dm/dpa)

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